GR-Wahl: Nachwehen bei ÖVP und SPÖ

Nach teils desaströsen Wahlergebnissen für ÖVP und SPÖ bei den Tiroler Gemeinderatswahlen gibt es weitere Nachwehen. In Wörgl und Kufstein gibt es Rücktritte, in Imst einen Generationenwechsel.

Die ÖVP Kufstein hatte am Donnerstagabend bei einer Sitzung nach dieser Gemeinderatswahl allerhand zu besprechen. Die Stadtpartei fuhr ein Minus von mehr als 16 Prozentpunkten ein und verlor damit vier Mandate im Gemeinderat. Auch die Bürgermeisterdirektwahl lief nicht nach Wunsch. Als Herausforderer vom amtierenden parteifreien Bürgermeister Martin Krumschnabel konnte Hannes Rauch (ÖVP) lediglich 12,3 Prozent der Stimmen für sich verbuchen - mehr dazu in Kufstein-Ergebnisse im Detail.

Kufsteiner VP-Bezirkschef fordert Konsequenzen

Konsequenzen nach dem Wahl-Absturz in Kufstein fordert jetzt ÖVP-Bezirksparteiobmann Alois Margreiter (ÖVP). Margreiter ist Bürgermeister in Breitenbach und Landtagsabgeordneter. Er sagte, die Kufsteiner ÖVP müsse im Hinblick auf die nächsten Wahlen auf neue Beine gestellt werden. Das Ergebnis in der zweitgrößten Stadt Tirols sei wohl eindeutig.

ÖVP-Stadtparteiobmann Hannes Rauch will aus dem Gemeinderatswahlergebnis Schlüsse ziehen, aber nicht Konsequenzen, wie er sagte. Und Rauch konterte weiter, es solle jeder vor der eigenen Tür kehren und seine eigene Wahl analysieren. Margreiter habe in seiner Gemeinde Breitenbach selbst mehr als zehn Prozent der Stimmen verloren - mehr dazu in Breitenbach-Ergebnisse im Detail.

Rieder tritt als Obmann-Stellvertreter zurück

Donnerstagabend wurde Hannes Rauch in der achtköpfigen ÖVP-Stadtpartei-Sitzung mit 7:1 das Vertrauen ausgesprochen wurde, er nimmt das Gemeinderatsmandat auch an. Bauunternehmer Anton Rieder zog nach der Vorstandssitzung die Konsequenzen und trat als ÖVP-Stadtparteiobmann-Stellvertreter zurück. Er hätte sich nach diesem Wahldesaster ein deutliches Signal der Veränderung und einen Neustart in der ÖVP-Kufstein erwartet, sagte Rieder.

ÖVP-Rücktritte in Wörgl

Konsequenzen gab es auch in der Volkspartei in Wörgl. Die ÖVP Wörgl hat fast 19 Prozentpunkte verloren und damit vier Mandate im Gemeinderat - mehr dazu in Wörgl-Ergebnisse im Detail. Die ersten drei Kandidaten auf der ÖVP-Liste haben ihren Rücktritt bereits angekündigt, darunter auch Stadtparteichef Johannes Puchleitner, der auch seine Obmannschaft abgeben will. Bei so einer massiven Niederlage, sei es eine Frage des politischen Anstands, die Konsequenzen zu ziehen, meinte er. Jetzt müsse die Partei in Wörgl neu aufgebaut werden.

Generationenwechsel in Imst

Auch in der SPÖ Imst gab es am Donnerstag nach dieser Wahl bereits personelle Konsequenzen. Die Stadtpartei konnte nur eines von zwei Mandaten halten. Und bei der Wahl zum Bürgermeister konnte Spitzenkandidatin Doris Reheis nur knapp acht Prozent für sich verbuchen - mehr dazu in Imst-Ergebnisse im Detail. Wie Doris Reheis am Donnerstag verkündete, werde sie auf das eine Mandat im Gemeinderat verzichten und den Platz dem 26-jährigen Stadtpartivorsitzenden Vincenzo Diana überlassen. Damit werde in Imst ein Generationenwechsel vollzogen.

SPÖ denkt in Landeck noch nach

Wie es mit der SPÖ in Landeck weitergeht, steht noch nicht fest. Dort hat sich die SPÖ halbiert. Ihr stehen nur noch vier Mandate im Gemeinderat zu. Zudem konnte sich der Spitzenkandidat der SPÖ Landeck Manfred Jenewein bei der Bürgermeisterwahl mit nur 22 Prozent der Stimmen nicht durchsetzen - mehr dazu in Landeck-Ergebnisse im Detail. Jenewein will bis Anfang nächster Woche nachdenken, ob das schlechte Ergebnis in der Partei zu Änderungen führen wird.

In Zirl hat sich am Donnerstag Josef Kreiser (Zirl Aktiv) von der Politik verabschiedet. Er wurde als Bürgermeister abgewählt, seine Liste verlor zwei Mandate im Gemeinderat - mehr dazu in Zirl: Bürgermeister Kreiser verkündet Rückzug.