Mehr Zusammenarbeit statt Gemeindefusionen

Der Tiroler Gemeindeverband will keine verordneten Gemeindefusionen. Stattdessen spricht sich der Präsident des Gemeindeverbandes und Bürgermeister von Sölden, Ernst Schöpf, für mehr Zusammenarbeit aus.

Das Land Tirol und die Gemeinden hätten im Jahr 2015 etwa 200 Millionen Jahre ausgegeben für Mindestsicherung, Pflege, Jugendwohlfahrt und Behindertenhilfe. „Die Zahlen werden so weiterlaufen unabhängig davon ob wir 120 Gemeinden haben oder weiterhin 279", sagt Schöpf.

Möglichkeiten zur Zusammenarbeit sieht der Präsident des Gemeindeverbands im verwaltungstechnischen Bereich, wo auch mehr Professionalisierung gefordert sei. Verwaltungsgemeinschaften würden weiter im Vormarsch sein. Auch bei der Schneeräumung sei es dem Bürger egal, ob der Schneepflug von dem oder dem Bauhof komme, wenn denn nur geräumt sei. Bei Recyclinghöfen und Abwasserverbänden werde Zusammenarbeit schon längst gelebt, so Schöpf.

Bevölkerung müsste Fusionen befürworten

Zu Fusionen sagt Schöpf, die paar Gemeinderäte oder Bürgermeister seien in der Gesamtrechnung vernachlässigbar. Wie im Unterengadin müssten Gemeindefusionen von der Bevölkerung getragen sein. Dort habe es zur Zusammenlegung von fünf Gemeinden eine Zustimmung von 80 Prozent gegeben, auch vor dem Hintergrund, dass es immer schwieriger geworden sei, Mandatsträger zu finden. Bei Kooperationen zwischen Gemeinden gebe es noch Luft nach oben und da gebe es viele Kostenvorteile, ohne dass die Service- und Dienstleistungsqualität für den Bürger sinke, so Schöpf.

Links: