Digitalfunk wird ausfallsicher gemacht

Seit zehn Jahren gibt es den Digitalfunk für Einsatzkräfte in Tirol. In diesem Jahr soll er ausfallsicher gemacht werden. Zusätzlich zu einer speziellen Leitung der Telekom wird das System weitgehend mit Richtfunk ausgestattet.

Tirol war das erste Bundesland, das das Digitalfunknetz für Einsatz- und Rettungskräfte eingeführt hat. Die Behörden zogen am Montag eine positive Bilanz. Über den Behördenfunk kommunizieren Einsatzkräfte in Krisen- und Katastrophenfällen.

29 Standorte fehlen noch

In Tirol gibt es 194 Standorte, die über eine spezielle Leitung der Telekom miteinander verbunden sind. Zusätzlich wird das System über Richtfunk abgesichert und somit ausfallsicher gemacht. 29 Standorte, die noch fehlen, werden 2016 angeschlossen, kündigte der für Katastrophenschutz zuständige Landesrat Josef Geisler (ÖVP) in einer Aussendung an.

„Nach Abschluss der Arbeiten kann die Kommunikation der Einsatzkräfte im Dauersiedlungsraum und entlang von Autobahnen, Schnellstraßen sowie Bundes- und Landesstraßen auch dann aufrechterhalten werden, wenn Leitungen etwa durch Murenabgänge beschädigt wurden oder die Stromversorgung für längere Zeit unterbrochen ist“, erklärt Herbert Walter, Vorstand der Abteilung Zivil- und Katastrophenschutz.

Prostalm: Digitalfunkstation mit Zweitweganbindung über Richtfunk auf der Prostalm im Gemeindegebiet von Kirchdorf

Land Tirol/Goßner

Richtfunk auf der Prostalm im Gemeindegebiet von Kirchdorf

Sellrain: Leitung durch Mure gekappt

Wie wichtig eine weitere Anbindung des Funknetzes ist, haben die Unwetter vergangenen Jahres im Sellrain gezeigt. Dort wurden die Telekomleitungen von Muren beschädigt, wodurch die Funkstationen in Gries im Sellrain und St. Sigmund ausgefallen sind. Eine alternative Verbindung konnte zwar in diesem Fall hergestellt werden. Dennoch wurde darauf die Station in Gries an das Richtfunknetz des Landes angebunden.

Der Digitalfunk der Behörden war in die Schlagzeilen geraten, weil der Vergabe im Innenministerium wegen des Verdachts der Geldwäsche und Bestechung ein Untersuchungsausschuss im Parlament und Prozesse folgten.