Wechsel Scheuers offiziell bestätigt

Seit Mittwochmittag gibt es die offizielle Bestätigung des Vatikans, dass der Innsbrucker Diözesanbischof Manfred Scheuer nach Linz wechselt. Scheuer stellte sich danach in einer Pressekonferenz den Fragen der Öffentlichkeit.

Unter großem Medieninteressse zeigte sich Bischof Manfred Scheuer bei der Pressekonferenz am Mittwoch sehr emotional und sagte, er sei nahe am Wasser gebaut. Die jüngsten dramatischen Ereignisse in Paris, die aktuelle Flüchtlingssituation und sein eigener Wechsel nach zwölf Jahren würden ihn sehr bewegen. Scheuer ließ bei der Pressekonferenz damit aufhorchen, dass er eigentlich nicht nach Linz wollte, dass er sich aber den Erfordernissen der Kirche und den Wünschen Roms gebeugt habe, so Scheuer.

Bischof Manfred Scheuer bei seiner Presskonferenz nach der offiziellen Bestätigung seines Wechsels nach Linz

zeitungsfoto.at

Der scheidende Innsbrucker Diözesanbischof

„Bin nicht gefragt worden“

Er sei nicht gefragt worden, sagte Scheuer am Mittwoch, und er habe sich auch nicht beworben. Er habe natürlich die Berichte davor wahrgenommen, dass er gehandelt werde. Aber das sei ja vor zwei, drei Jahren bei Salzburg auch so gewesen, so Scheuer, und er habe diese Berichte eigentlich auf dieser Ebene eingeordnet. Er habe bei seinem Gespräch mit dem Kardinalpräfekten Marc Ouellet durchaus seine Bedenken und Einwände und seine innere Weigerung mitgeteilt, wie es Scheuer im ORF Interview formulierte. Es sei aber so gewesen, dass ihm mitgeteilt wurde, dass ihn der Papst schon ernannt habe, so Scheuer.

Der 60-jährige Bischof Manfred Scheuer wird voraussichtlich noch zwei Monate in Innsbruck bleiben. Es sei ein Abschied mit großer Wehmut, so Scheuer. Gleich nach dem Pressetermin in Innsbruck machte sich der gebürtige Oberösterreicher auf den Weg in seine Heimat. Scheuer wird sich dort noch am Mittwoch in Wels als künftiger neuer Diözesanbischof von Linz vorstellen.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Kein leichter Wechsel

Linz gilt nicht als einfache Diözese. Er gehe mit einem Grundvertrauen in sein neues Amt, sagte Bischof Manfred Scheuer im ORF Interview.

Nachfolge in der Diözese Innsbruck

Im Blick auf die Suche nach einem Nachfolger für die Diözese Innsbruck plädierte Bischof Scheuer für Geduld: „Es kann durchaus etwas dauern, wenn es dafür gut wird“. Manfred Scheuer bleibt Bischof in der Diözese Innsbruck bis zum Zeitpunkt der offiziellen Besitzergreifung der Diözese Linz, die voraussichtlich Ende Jänner 2016 erfolgen wird. Erst dann wird der Bischofsstuhl in der Diözese Innsbruck vakant. Die Leitung geht auf das Konsultorenkollegium der Diözese Innsbruck über. Dieses muss innerhalb von acht Tagen einen Diözesanadministrator wählen, der die Diözese mit eingeschränkten Vollmachten vorübergehend leitet. In der Zeit der Vakanz dürfen keine richtungsweisenden Entscheidungen getroffen werden.

Schönborn begrüßt Bestellung

Kardinal Christoph Schönborn, der Vorsitzende der Bischofskonferenz, begrüßte in einer ersten Stellungnahme die Bestellung von Manfred Scheuer zum neuen Bischof von Linz. Scheuer sei ein bestens geeigneter Bischof für Oberösterreich. Er bringe große menschliche und geistliche Qualitäten mit und sei in seiner Heimatdiözese Linz tief verwurzelt. Er sei deshalb auch mit den „Spannungen und Spaltungen“ in der Diözese Linz bestens vertraut. Oberösterreich bekomme einen sehr guten Bischof, so Schönborn.

Links: