Jäger stieß auf menschliche Knochen

Am Sonntag hat ein Jäger in einer Geröllhalde unterhalb des Hundalmjochs in Angerberg menschliche Knochen gefunden. Die Leichenteile wurden von der Alpinpolizei geborgen. Sie werden jetzt von der Gerichtsmedizin genau untersucht.

Der Fund der menschlichen Knochen und Kleidungsstücke sorgt für Rätselraten bei der Polizei. Die Identität des Toten ist noch völlig unklar. Derzeit wisse man nicht einmal, ob es sich um eine Frau oder einen Mann handle, sagte Polizeisprecher Stefan Eder im ORF-Interview.

Fund von menschlichen Knochen in Angerberg

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Ein Jäger fand im Wald Knochenteile

Keine passende Abgängigkeitsanzeige

Die menschlichen Überreste, darunter auch ein Schädel, dürften vermutlich schon längere Zeit am Fundort gelegen sein. Die Leichenteile wurden von der Alpinpolizei geborgen und in die Gerichtsmedizin gebracht, wo sie genau untersucht werden. Bis es ein Ergebnis gibt, könne es aber noch Tage dauern, so Eder. Bisher habe der Fund keiner Abgängigkeitsmeldung zugeordnet werden können.

Alpinpolizist zeigt die Fundstelle der Leichenteile

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Alpinpolizist Gerhard Tischler am Fundort der menschlichen Knochen

Vermisste Personen in Tirol

27 Abgängige gibt es mit Stand von Dienstag in Tirol. Bei zwei von ihnen wird ein Alpinunfall vermutet, wie im Fall eines am Jakobsweg vermissten Mannes aus Volders - mehr dazu in: Tiroler seit einem Monat vermisst. In 98 Prozent der Fälle tauchen als vermisst gemeldete Personen laut Polizei innerhalb von wenigen Tagen wieder auf. Bleibt eine Person länger als vier Wochen verschwunden, gilt sie bei der Polizei als Langzeitabgängiger. Dann laufen auch besondere Ermittlungsmaßnahmen an, erklärte Christoph Hundertpfund vom Landeskriminalamt. Es werde zum Beispiel DNA-Material bei Angehörigen abgenommen, damit bereits Vergleichsmaterial vorliege, wenn eine Leiche gefunden wird.

In vielen Fällen jahrelange Ungewissheit

In manchen Fälle kann es Jahre dauern, bis die Leiche eines Vermissten gefunden wird. Vor allem auf Gletschern, wie auch der Fall eines verunglückten kanadischen Eishockeyprofis am Stubaier Gletscher zeigte. Die Leiche des Snowboarders wurde erst nach 14 Jahren gefunden - mehr dazu in: Mysteriöser Tod eines Snowboarders als Krimi. Umgekehrt gibt es auch Fälle, in denen eine Leiche gefunden wird, die keinem Abgängigen zugeordnet werden kann, wie der Fund eines Skeletts in der Innsbrucker Sillschlucht - mehr dazu in: Leichenfund: Obduktion abgeschlossen.