Abschussquote bei weitem nicht erfüllt
Die Zahlen, die jetzt vorliegen, betreffen die vergangene Jagdsaison, die im März zu Ende gegangen ist - zu einem Zeitpunkt, wo gerade am heftigsten rund um die Novelle zum Tiroler Jagdgesetz gestritten wurde. Die Jagdsaison 2014/2015 zeigt: Bei Rehwild wurden in der letzten Saison um vier Prozent weniger geschossen, beim Rotwild, das für den Verbiss am Schutzwald hauptverantwortlich ist, wurden gar um fast 14 Prozent weniger Abschüsse getätigt.
Milder Herbst und Winter erschwerten die Jagd
Von den vorgeschriebenen Abschussquoten ist die Jägerschaft damit weit entfernt. Landesjägermeister Anton Larcher argumentiert mit einem milden Winter und schönen Herbst. Das Wild sei in den Hochlagen geblieben und außerdem waren wegen des schönen Wetters auch deutlich mehr Freizeitsportler in den Wäldern unterwegs. Auch das wirke sich auf den Jagderfolg negativ aus, so Larcher. Er setzt hier auf ein Projekt gemeinsam mit den Landesforsten - eine Art Besucherlenkungssystem, das dem Wild mehr Ruhe verschaffen und es leichter bejagbar machen soll.
Rotwildabschüsse im Jahresverleich
Jagdsaison | Rotwild männlich | Rotwild weiblich | Rotwild Kälber | Rotwild gesamt |
---|---|---|---|---|
2013/14 | 2.744 | 3.960 | 2.881 | 9.585 |
2014/15 | 2.648 | 3.262 | 2.364 | 8.274 |
Vorgabe 14/15 | 12.074 |
Rehwildabschüsse im Jahresvergleich
Jagdsaison | Rehwild männlich | Rehwild weiblich | Rehwild Kälber | Rehwild gesamt |
---|---|---|---|---|
2013/14 | 5.573 | 6.057 | 2.820 | 14.450 |
2014/15 | 5.381 | 5.618 | 2.850 | 13.849 |
Vorgabe 14/15 | 19.856 |
Jägerschaft sieht sich mit Rücken zur Wand
Überdies seien niedrige Abschusszahlen meist mit einem niedrigeren Wildbestand verbunden, gibt Larcher an. Die niedrigen Abschusszahlen stammen aus den Monaten vor der Jagdgesetznovellierung. Die Novelle zielt aber jetzt auf noch weit höhere Abschussquoten ab, um den Schutzwald zu verjüngen. Ob das funktionieren wird, ist sich Landesjägermeister Anton Larcher nicht sicher. Es wisse nämlich niemand, wie hoch der Wildstand wirklich ist. Die Jägerschaft stehe jedenfalls mit dem Rücken zur Wand. Die Abschussquoten, die sehr ernst genommen werden, könnten mit der Büchse allein nicht erfüllt werden, so Larcher.
Ob das Land Tirol ob dieser Ansage erfreut ist, steht auf einem anderen Blatt. Denn das Tiroler Jagdgesetz hat man gerade erst als Kraftakt gemeinsam mit den Jägern verabschiedet. Ziel der Novelle ist es vor allem, zum Schutz des Waldes den Rotwildbestand massiv einzudämmen - mehr dazu in Novelle zum Jagdgesetz ist in Kraft. Die angestrebte Ruhe im Wald ist somit auch künftig fraglich.