Internat wird Herberge für 130 Flüchtlinge

Die Barmherzigen Schwestern in Innsbruck investieren 2,9 Millionen Euro in die Adaptierung einer Herberge für Asylwerberinnen. Mitte Oktober sollen die ersten Flüchtlinge einziehen. Für Finalarbeiten werden Freiwillige gesucht.

Das seit Jahren leerstehende Mädcheninternat im Innsbrucker Stadtteil Saggen wird aufwendig saniert und umgebaut. Der kasernenartige Charakter des 60er-Jahre-Baus wird von der Innsbrucker Architektin Barbara Poberschnigg durch unregelmäßig verteilte Balkone aufgelockert.

Herberge der Barmherzigen Schwestern

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Flexible Schlafzimmer und Gemeinschaftsküche

Im Inneren verbreitert sie die langgezogenen Gänge und schafft Wohnraum für 25 Personen pro Stockwerk.

Herberge der Barmherzigen Schwestern

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Die Schlafzimmer sind je nach familiärer Situation flexibel nutzbar. In der Gemeinschaftsküche werden sechs Kochstellen eingerichtet, die Kühlschränke sind absperrbar. Die Schiebetür für das Wohnzimmer ist der Architektin besonders wichtig, damit es nicht zum Schlafzimmer umfunktioniert wird. Denn für ein harmonisches Miteinander seien Begegnungsräume wesentlich, so Poberschnigg.

Überzeugungsarbeit notwendig

Die Anrainer reagieren unterschiedlich. Bei ersten Informationsveranstaltungen waren Ängste und Unsicherheiten zu spüren. Diese Bedenken nehmen die Barmherzigen Schwestern ernst und bieten Gespräche und Informationen an.

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Auch innerhalb des Konventes war Überzeugungsarbeit notwendig. Nicht alle Nonnen waren anfangs von der Idee begeistert, doch Provinzvikarin Sr. Pia Regina Auer konnte ihre Mitschwestern gewinnen.

Freiwillige fürs Einrichten gesucht

Rechnen würde sich das Objekt, dessen Sanierung knapp 3 Millionen Euro koste, keineswegs. Das Land mietet das Gebäude. Das Anliegen der Schwestern sei es eine Wohltat zu setzen, so der wirtschaftliche Leiter Max Holzhammer.

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Die Immobilie im grünen Innsbrucker Stadtteil Saggen neben dem Sanatorium Kettenbrücke hätte man auch für Ordinationen nützen können, sagt der wirtschaftliche Leiter Max Holzhammer.

Unterstützung kommt von Stadtteilbewohnern und von Mitgliedern der katholischen und der evangelischen Pfarren. Sie investieren Zeit und Geld für die Möblierung des Hauses. Für das erste Oktoberwochenende werden noch geschickte und kräftige Freiwillige gesucht, die beim Möbeltragen und Einrichten helfen. Diese können sich per E-Mail melden. Mitte Oktober werden die Tiroler Sozialen Dienste mit der Belegung der neuen Herberge beginnen.

Teresa Andreae; tirol.ORF.at

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