Photovoltaik am Pitztaler Gletscher
Am Pitztaler Gletscher, direkt neben der Bergstation, sind die nicht weniger als dreieinhalbtausend Module im steilen Hang zu sehen. Die letzten werden am Montag zusammengeschraubt und auf Stahlträgern aufgesetzt, die sechs Meter tief im Fels verankert sind. Alle Module nebeneinander gelegt würden eine Länge von etwa sechs Kilometern ergeben. Damit entsteht Europas höchstgelegenes Photovoltaik-Kraftwerk. Die Kosten belaufen sich auf 2,5 Millionen Euro.
ORF
Stromkosten einsparen
Gletscherbahnenchef Hans Rubatscher will eigenen Strom erzeugen und damit rund ein Drittel der Stromkosten einsparen. Bei über 700.000 Euro jährlich macht das einen entsprechend hohen Betrag aus.
Für Projektleiter Florian Jamschek ist wichtig, dass der produzierte Strom nicht im Kreis herumgeschickt, also nicht ins Stromnetz eingespeist, sondern gleich im Skigebiet verbraucht wird, wie er sagt. „Photovoltaik macht am meisten Sinn, wenn man den Strom gleich selbst verbraucht. Deshalb soll die Anlage dort stehen, wo der Strom gebraucht wird. Wir können damit sowohl im Sommer als auch im Winter rund ein Drittel unseres Stroms selbst produzieren.“
Die große Höhe ist ein Vorteil
Das Kraftwerk erzeugt Strom, mit dem mehr als 420 Haushalte ein Jahr lang versorgt werden könnten. Wegen der Höhe sei der Ertrag um vieles besser, erklärt Jamschek: „Die Sonne ist oben um ein vielfaches stärker, das merken wir alle, wenn wir am Gletscher wandern oder skifahren. Die Reflexionen des Schnees sind dabei ein wesentlicher Bestandteil. Die Luft ist sauberer. Der Ertrag ist deshalb um bis zu 40 Prozent höher als bei einer Anlage im Tal.“
Äußerlich ist das Photovoltaik-Kraftwerk bereits fertiggestellt, nun erfolgen die elektrischen Anschlüsse. Dabei werden 25 Kilometer Kabel verlegt. Ab Anfang Oktober soll dann am Pitztaler Gletscher Strom aus der Sonne gewonnen werden.