Serfaus gewinnt Mobilitätspreis Tirol
Unter dem Motto „Serfaus z`liab“ führte der Ort im Juni 2015 ein neues und innovatives Straßenprojekt ein: Das gesamte Dorf wurde zu einer der größten Begegnungszonen in Österreich.
Gemeinde Serfaus/Kirschner
Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmer
Die wesentlichen Eckpunkte des Projekts sind die gleichberechtigte Straßennutzung für alle Verkehrsteilnehmer inklusive Fußgänger, eine Geschwindigkeitsreduktion auf 20 km/h und das ohnehin gültige Fahrverbot für Tagesgäste sowie Pendler. Tagesgäste können am Ortseingang kostenlos parken. Sie werden dann, ebenfalls kostenlos, mit der Dorfbahn ins Zentrum von Serfaus gebracht. Einheimische sind dazu angehalten, freiwillig auf die Benützung des Autos zu verzichten.
In Serfaus können zudem Leihfahrräder per Smartphone ausgeliehen werden. Auch das Nebeneinanderfahren mit den Fahrrädern ist im ganzen Ort erlaubt.
Stetige Suche nach optimaler Verkehrslösung
Die Gemeinde Serfaus ist schon seit den 1970er-Jahren bestrebt, eine optimale Verkehrslösung für den Ort zu finden. Mit dem Bau der Dorfbahn, der einzigen U-Bahn Westösterreichs, gelang 1985 ein großer Schritt, der nun auch bei der Umsetzung der Begegnungszone maßgeblich war. „Stehen bleiben bedeutet Rückschritt“, beschreibt Bürgermeister Greiter den Grund für die aktive Umsetzung innovativer Ideen zur Verbesserung der Verkehrssituation. Greiter zeigt sich erfreut, dass das Projekt bei den Einheimischen nach viel Überzeugungsarbeit durch umfassende Information voll und ganz akzeptiert wird und „Serfaus z’liab“ nun mit dieser Auszeichnung auch nach außen strahlt.
pro.media
Hohe Akzeptanz in der Bevölkerung
„Die Gemeinde Serfaus bestätigt mit steigenden Nächtigungszahlen und der hohen Akzeptanz für die Verkehrsberuhigung in der Bevölkerung, dass ein erfolgreiches Zusammenspiel von Nachhaltigkeit, Tourismus und Lebensqualität sehr wohl möglich ist“, zeigt sich Mobilitäts-Landesrätin und LH-Stv. Ingrid Felipe beeindruckt von der Umsetzung des Projekts.
Im Winter gab es schon länger Maßnahmen, um das Verkeehrsaufkommen zu reduzieren. Da die Nächtigungen in den Sommermonaten seit dem Jahr 2005 um mehr als die Hälfte auf rund 376.000 gestiegen sind, wurde die Verkehrsberuhigung jetz auch auf den Sommer ausgedehnt. Den VCÖ-Mobilitätspreis Tirol verleiht der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) in Zusammenarbeit mit dem Land Tirol und den ÖBB.