Mader schweigt vorerst - ÖVP wartet ab

Der frühere ÖVP-Spitzenpolitiker Helmut Mader will sich vorerst nicht zu den Vorwürfen gegen ihn äußern: Er ist wegen seines Gratiswohnrechts auf Lebenszeit in die Kritik geraten. Die ÖVP will vor einer Entscheidung noch das Wochenende abwarten.

Landeshauptmann und ÖVP-Landesparteichef Günther Platter hatte Mader vergangene Woche ein Ultimatum gesetzt und eine Erklärung bis „Ende nächster Woche“ verlangt. Sobald diese Erklärung vorliege, könne über weitere Konsequenzen beraten und entschieden werden, so Platter – mehr dazu in Platter stellt Mader Ultimatum.

Mader bittet wegen Finanzprüfung um Geduld

Mader hatte in der Vorwoche gegenüber tirol.ORF.at gesagt, dass er nach seiner Rückkehr von der Kur alle nötigen Unterlagen vorlegen wolle - mehr dazu in Mader will sich nach Rückkehr aus Kur äußern. Am Freitag bat er auf Anfrage des ORF noch um etwas Geduld, der Grund sei eine - wie er in einer SMS schreibt - ausgelöste Finanzprüfung.

Landesgeschäftsführer Martin Malaun verfügt laut eigenen Angaben über keine Informationen darüber, wann genau sich Mader erklären will. Wie die Tiroler ÖVP am Montag nach Auslaufen des Ultimatums verfahren werde, ließ Malaun vorerst offen.

Parteimitgliedschaft ruhend gestellt

Die Landespartei hatte die Mitgliedschaft des 73-Jährigen nach Bekanntwerden der Causa ruhend gestellt - mehr dazu in Maders ÖVP-Mitgliedschaft ruhend gestellt. Mader soll als Obmann des Trägervereins Technikerhaus in der Innsbrucker Fischnalerstraße - das als Internat für HTL-Schüler diente - quasi mit sich selbst 1988 „zu einem Spottpreis“ einen Mietvertrag abgeschlossen haben.

Im Jahr 2009 soll es dann zu dem vertraglich gesicherten Wohnungsgebrauchsrecht auf Lebenszeit gekommen sein. Außerdem soll er für ehrenamtlichen Tätigkeiten während seiner politischen Arbeit Aufwandsentschädigungen bezogen haben.

Sonderprüfung durch Landesrechnungshof

Die Tiroler Landesregierung hatte inzwischen eine Sonderprüfung des Landesrechnungshofes beschlossen - mehr dazu in Causa Mader: Regierung beschließt Prüfung. Dabei geht es um die Überprüfung der seinerzeit gewährten öffentlichen Gelder für die Sanierung des Technikerhauses. Der Finanzkontrollausschuss des Landtages soll in einer Sitzung am Dienstag die Prüfung durch den Landesrechnungshof beschließen.