Deferegger Heilquellhaus wird eröffnet

In St. Jakob im Defereggental hat man lange nach Thermalwasser gesucht. Gefunden hat man heilendes Wasser, das aus 1.890 Metern Tiefe stammt. Jetzt wird am Donnerstag in St. Jakob ein Heilquellhaus eingeweiht.

Jahrelang träumte man in St. Jakob in Defereggen von einer Thermal-Badeanlage. Da es sich aber um fossiles Wasser handelt, das Millionen von Jahren gereift ist, kann es nur in begrenztem Umfang gefördert werden. Es hat sich heraus gestellt, dass das Deferegger Wasser eine heilende Wirkung hat: Es wurde mittlerweile vom Land Tirol und der Bezirkshauptmannschaft Lienz als Heilwasser anerkannt. Am Donnerstag wird ein Heilquellhaus samt Abfüllanlage, Verkaufsraum und Erlebnisschauraum - gestaltet vom Osttiroler Künstler Michael Lang - in St. Jakob in Defereggen eingeweiht.

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ORF

Teil des neuen Heilquellhauses

Heilende Wirkung des Deferegger Wassers

Der praktische Arzt in St. Jakob, Ottokar Widemair, zeigt sich von der Wirkung des Deferegger Wassers überzeugt. Seit vier Jahren mache er beste Erfahrungen mit dem Heilwasser, so Widemair. Er empfiehlt das Wasser all jenen seiner Patienten, die an Hautkrankheiten wie Schuppenflechte oder Neurodermitis, oder an Atemwegserkrankungen leiden. Von 250 Patienten hätten drei Viertel davon eine positive Wirkung erfahren, so der Mediziner.

160.000 Liter Heilwasser pro Jahr

Das Deferegger Wasser stammt aus 1.890 Metern Tiefe und reifte vor Millionen von Jahren. In einem eigenen Abfüllhaus wird das Tiefenwasser in Plastikfläschchen portioniert. Der gesamte Abfüllprozess passiere der Hygiene wegen ohne Sauerstoffkontakt, erklärt Geschäftsführer Egon Kleinlercher stolz. Auch Bürgermeister und FPÖ-Nationalrat Gerald Hauser zeigt sich erfreut über die Wirkung des Wassers. Dass man Heilwasser gefunden habe, sei noch viel besser als ein Thermalbad. Jährlich würden 160.000 Liter Heilwasser zur Verfügung stehen, so Hauser.

Zerplatzter Traum vom Thermalbad

In St. Jakob in Defereggen hatte man 2003 das erste mal nach Thermalwasser gebohrt. Erst sieben Jahre später sprudelte das Wasser. Dort wo nun das Abfüllgebäude steht, wollte man ursprünglich ein Thermalbad errichten – dieser Traum zerplatzte jedoch. Es war zu wenig Wasser aus der Tiefe gekommen – mehr dazu in Heilwasser statt Thermenzentrum in Osttirol.

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