Verstärkte Polizei am Bahnhof zeigt Wirkung

Die Suchtgiftszene, die sich seit Wochen am Innsbrucker Hauptbahnhof angesiedelt hatte, sei weitgehend zerschlagen. Das teilte Stadtpolizeikommandant Martin Kirchler am Dienstag mit. Die Polizei rechnet jetzt mit der Entstehung neuer Hot-Spots in der nächsten Zeit.

„Es läuft immer relativ ähnlich ab. Sobald eine Gruppierung zersprengt wird, bilden sich mehrere Kleingruppen, die sich nach einigen Wochen wieder zu einer Szene formieren“, erklärte Kirchler bei der Pressekonferenz. Noch gebe es jedoch keine Hinweise zu neuen Hot-Spots. Bei einer Verlagerung der Szene könne jedoch auch die Polizei sehr flexibel reagieren, fügte Chefinspektor Hans Zimmermann hinzu.

Die Gruppe bestehe derzeit aus 80 bis 100 Mitgliedern, hauptsächlich aus dem Maghreb, meinte Kirchler. Anders sei, dass nun viele unter 14-Jährige Teil der Gruppierung sind. „Das schränkt unsere rechtlichen Möglichkeiten sehr ein“, sagte der Stadtpolizeikommandant. Am Hauptbahnhof hatten sich rund 20 bis 30 Mitglieder der Suchtgiftszene „angesiedelt“, rund die Hälfte davon sei noch unmündig und minderjährig gewesen.

Oft würden die Personen jedoch auch nur behaupten, noch nicht 14 Jahre alt zu sein. „Erst nach einer relevanten Straftat können wir eine Altersfeststellung durchführen lassen, weil der finanzielle Aufwand relativ hoch ist“, erläuterte Kirchler. Mittels eines Handwurzelröntgens könne das richtige Alter einer Person festgestellt werden.

Nach mehreren Vorfällen im Februar und März dieses Jahres hatte die Polizei ihre Präsenz am Innsbrucker Hauptbahnhof verstärkt - mehr dazu in Polizei verstärkt Personal am Bahnhof drastisch. Seither sei die Anzahl der Delikte um die Hälfte zurückgegangen, sagte Kirchler. Besorgnis erregend sei jedoch, dass auch Delikte abseits des Drogenhandels begangen wurden, fügte der Polizist hinzu.