Einvernahmen nach Lawinenunglück abgeschlossen

Nach dem Lawinenunglück in Frankreich sind die Einvernahmen der Überlebenden und der Bergführer am Freitag abgeschlossen worden. Bei dem Lawinenabgang waren drei junge Alpinisten aus Österreich und Südtirol ums Leben gekommen.

Das Unglück ereignete sich im Rahmen eines Ausbildungsprogrammes des Alpenvereins. Generalsekretär Robert Renzler sagte gegenüber dem ORF Tirol, am späten Freitagnachmittag seien die Einvernahmen aller beteiligten Personen durch die Alpinpolizei abgeschlossen worden. Die Teilnehmer hätten sich dann entschlossen, gemeinsam die Heimreise anzutreten. Mittlerweile seien sie wieder bei ihren Familien, hieß es am Samstagvormittag vom Alpenverein. Die Überführung der Verstorbenen erfolge unmittelbar nach der Freigabe durch die zuständigen Behörden – voraussichtlich am Dienstag nach Ostern.

Robert Renzler

APA/ANGELIKA WARMUTH

Robert Renzler (l.) und Präsident Andreas Ermacora (r.)

Sollte es zu einem Gerichtsverfahren kommen, was aber noch offen sei, dann werde es mit größter Wahrscheinlichkeit in Österreich stattfinden, so Renzler weiter, weil alle Beteiligten Österreicher sind und keine französische Person beteiligt war. „Dann wird in der Regel dieses Verfahren an das andere Land verwiesen.“

„Unfall war nicht vorhersehbar“

Die beiden vom OeAV zur Unfallstelle geschickten Bergführer, die am Freitag sich ein Bild an Ort und Stelle im Ecrins-Massiv gemacht hätten, hätten die Schilderungen der übrigen Gruppenmitglieder bestätigt, berichtete Renzler. Es habe sich um ein „sehr hartes Schneebrett“ gehandelt, der Unfall sei nicht vorhersehbar gewesen. Auch die französischen Ermittlungen hätten dieses Bild bestätigt, sagte der OeAV-Generalsekretär.

Verletzter auf Intensivstation in Grenoble

Der bei dem Lawinenabgang schwer verletzte Osttiroler liegt weiter auf der Intensivstation der Klinik in Grenoble. Nach Angaben seiner Familie, die an Ort und Stelle ist, sei sein Zustand „stabil“. An einen Rücktransport bzw. eine Verlegung in eine österreichische Klinik sei derzeit nicht zu denken, sagte Renzler.

Die elfköpfige Gruppe war im Ecrins-Massiv am Col Emile Pic unterwegs. In einer Höhe von rund 3.400 Metern hatte sich das Schneebrett gelöst. Drei Menschen starben bei dem Unglück - mehr dazu in Drei Tote bei Alpenvereinstour.

Link: