Bezirksspitäler: Ärzte mit Angebot unzufrieden

Die Gehaltsdiskussion über das neue Ärztearbeitszeitgesetz geht weiter. Alles andere als zufrieden mit dem Angebot einer künftig höheren Bezahlung auf Basis dieser neuen Regelung zeigen sich die Ärztevertreter der Tiroler Bezirksspitäler.

Den von ihnen vertretenen 600 Medizinern legten die Spitalsbetreiber eine Übergangslösung für das heurige Jahr vor. Das vorliegende Angebot stelle Ärzte in den Bezirkskrankenhäusern unterm Strich deutlich schlechter, heißt es.

Hannes Müller ist Vertreter der Spitalsärzte im Krankenhaus Schwaz. Er sagt, die Leute arbeiteten seit Wochen und Monaten mehr als sie dürften, die Frustration sei extrem groß. Man sei auf die lange Bank gespannt worden, „es hat mit uns niemand gesprochen, das Vertrauen in die Träger ist eigentlich nicht vorhanden“. Laut Müller hätten etwa Turnurärzte in Schwaz zuletzt bis zu sechs Mal im Monat 24-Stunden-Dienste gemacht, vergleichbare Kollegen in Innsbruck nur zwei bis drei.

Arbeitsplätze in den Bezirken unattraktiver

Ludwig Gruber ist Kurienobmann der Spitalsärzte in der Ärztekammer, er befürchtet, dass Arbeitsplätze in den Bezirken für Spitalsärzte angesichts des vorliegenden Angebotes der dortigen Dienstgeber noch unattraktiver werden könnten. Arthur Wechselberger, Präsident der Ärztekammer Tirol, fordert deshalb eine faktische Gleichstellung der Spitalsärzte. Die Träger der Bezirkskrankenhäuser seien letztlich auch verantwortlich dafür, dass die Versorgung funktioniere. In den Bezirkskrankenhäusern solle es dieselbe Erhöhung pro Arzt in diesem Übergangsjahr 2015 geben wie in Innsbruck.

Laut Berechnung der Ärztekammer würden damit aber die Mehrkosten für die Dienstgeber im heurigen Jahr nicht 3,7 Millionen Euro betragen, sondern doppelt so viel, also zwischen sieben und acht Millionen Euro.

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