Volksdroge Alkohol
Debatte: Wie auf Suchterkrankungen reagieren?
Das Problem ist nicht neu, aber die Zahlen gehen trotz bester Therapien nicht zurück. Nur ein kleiner Schritt trennt den Alkohol Genießer vom Alkoholiker. Dabei gibt es nie nur eine Ursache, es spielt immer eine Kombination mehrerer Faktoren eine Rolle bei der Entstehung der Alkoholsucht.
Ursachen für den Alkoholismus
Familienstudien zeigen, dass die Genetik eine Rolle für die Entwicklung der Alkoholabhängigkeit spielt. Demnach liegt die Wahrscheinlichkeit, selbst Alkoholprobleme zu bekommen, wenn ein Familienangehöriger bereits alkoholabhängig ist, drei bis viermal höher als bei Personen, in deren Familie keine Alkoholsucht vorkommt. Auch ernsthafte Probleme in der Kindheit und Jugend erhöhen das Risiko für die Entwicklung einer Alkoholsucht. So stellt zum Beispiel das Aufwachsen in einer nicht funktionierenden Familie, in der es womöglich noch zu psychischer, körperlicher oder sexueller Gewalt kommt, einen Risikofaktor für Alkoholabhängigkeit dar.
Tirol Heute Moderatorin Katharina Kramer im Gespräch mit Psychiater Dr. Christian Haring vom Krankenhaus Hall
Dieses Element ist nicht mehr verfügbar
Entzugstherapie erfordern Unterstützung
Im Krankenhaus Lienz beschäftigt sich der Leiter der Psychiarischen Abteilung, Dr. Martin Schmidt, seit Jahren mit der Krankheit. Dort werden auch Entzugstherapien angeboten. Mit Medikamenten sei Alkoholismus heute zwar in den Griff zu bekommen, aber seit 40 Jahren bleibe die Zahl der Kranken gleich, so Psychiater Martin Schmidt. denn viele wollen die derzeit vorhandenen Behandlungsmöglichkeiten nicht in Anspruch nehmen. Diese müssten deshalb überdacht und überarbeitet werden, so Schmidt.
Der Entzug erfordert oft auch noch weitere Unterstützung, die man in Selbsthilfegruppen erfahren kann. Sucht ist eine Krankheit, das betont man bei der Selbsthilfegruppe „AhA“ in Lienz. Die zehn Mitglieder dort sind trocken, der Kampf gegen den Alkoholismus ist aber ein lebenslanger.