Bei Kaufsucht auf Alarmsignale achten

In einem Schwerpunkt widmet sich der ORF in den nächsten Tagen dem Thema Sucht. Dazu gehört auch die Kaufsucht. Konkrete Zahlen, wie viele Betroffene es bei dieser Form des Zwangs gibt, sind rar. Die Alarmsignale hingegen sind klar erkennbar.

Wie Josef Marksteiner, Primar am psychiatrischen Krankenhaus in Hall, sagt, gebe es auch bei der Kaufsucht wie bei anderen Zwangserkrankungen eine einfache Regel: „Zuviel ist zuviel“. Man erkenne das, wenn bei einem Verhalten die negativen Folgen überwiegen würden: Wenn man so viel einkauft, dass es deswegen finanzielle Probleme oder Probleme in der Partnerschaft gibt. Um Sucht handle es sich dann, wenn es einem selbst schade. Das Problem sei jedoch, dass man es selbst lange Zeit nicht erkenne. Oft seien es andere Personen, die darauf hinweisen, dass sich das Verhalten geändert habe, so Marksteiner.

Betroffene müssen ersten Schritt machen

Patienten mit reiner Kaufsucht würden selten kommen. Mehr Beobachtungen gibt es, wenn es eine Begleiterscheinung zu einer Alkoholsucht oder einer Depression ist. Wichtig sei immer der erste Schritt, so der Experte für psychische Erkrankungen. Der erste Schritt sei, dass man selbst versuche, das Problem zu erkennen. Man könne nur Hilfe in Anspruch nehmen, wenn man selbst die Bereitschaft habe etwas zu unternehmen.

Es gibt kaum Zahlen, die einordnen, wie viele Betroffene es wirklich gibt. Eine Einschätzung geht von ca. sechs Prozent der Bevölkerung aus. Selbsthilfegruppen könnten in diesem Bereich neben der Therapie helfen, so Josef Marksteiner. Diese sind zum spezifischen Suchtproblem bisher rar.

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