Liste Fritz fordert Anwalt für Lärmgeplagte

Die Liste Fritz wird im nächsten Landtag einen Lärmanwalt fordern. Lärm mache krank, so die Oppositionspartei, die sich auf Aussagen des auf Lärm spezialisierten Arztes Maximilian Ledochowski stützt. Der Lärmanwalt solle Anlaufstelle für lärmgeplagte Tiroler sein.

Jedes Monat sterbe ein Tiroler oder eine Tirolerin an den Folgen des Lärm, warnte Maximilian Ledochowski, Facharzt für Innere Medizin. Ständige Lärmbelästigung führe zu Dauerstressreaktionen, erhöhtem Blutdruck und erhöhten Blutzuckerwerten. Die Folge davon seien Herzinfarkte und Schlaganfälle.

Arzt fordert mehr Ruhezeiten

In Tirol seien der Verkehrslärm, der Flug- und Eisenbahnlärm für die ständige Beeinträchtigung der Bewohner verantwortlich, so Ledochowski: „Grund dafür ist die ungünstige geografische Lage. Durch die Berge wird der Lärm stark reflektiert. Es kommen aber noch der Gewerbe- und der Baulärm dazu. Wir hätten eine gute Baulärmverordnung, diese wird aber nicht eingehalten. Und dann haben wir noch den Tourismus- und Vranstaltungslärm, der immer mehr um sich greift.“

Ledochowski forderte verbindliche Ruhezeiten. Zu Mittag und in den Nachstunden sollten Baustellenlärm und Feste mit lauter Musik eingeschränkt werden. Zuallererst würde aber der Verkehrslärm viele Menschen belasten. Deshalb forderte der Arzt, den Verkehr zu reduzieren: „Jedes Skigebiet braucht seine eigene autobahnähnliche Autostraße und zieht dadurch sehr viel Verkehr an. Außerdem brauchen wir mehr Lärmschutzmaßnahmen, die man optisch auch schöner gestalten könnte und drittens wäre es sinnvoll, vor allem in der Nacht weitere Geschwindigkeitsbegrenzungen einzuführen.“

Lärmanwalt als Vermittler

Der Tiroler Landtag beschäftigt sich seit 2012 mit dem Thema Lärm. Ein 91 Seiten starker Lärmbericht wurde bereits erarbeitet. Liste Fritz-Klubobfrau Andrea Haslwanter-Schneider befürchtete aber, dass dieser Bericht in Schubladen verschwindet und fordert deshalb im kommenden Landtag die Einsetzung eines Lärmanwalts: „Dieser Anwalt soll für die Bürgerinnen und Bürger eine zentrale Anlaufstelle werden. Wir sehen ja, dass Lärmgeplagte derzeit im Kreis geschickt werden. Dieser Anwalt ist dann der Vermittler zwischen dem Bürger und den Behörden oder anderen Stellen, die er dann noch braucht.“

Zudem sollte auch die Umgebungslärmrichtlinie der EU umgesetzt werden. Bund und Land seien da noch gefordert, so die Liste Fritz.

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