Lärm als größter Störfaktor in der Nacht

Drei von vier Tirolern können bei geöffnetem Fenster ruhig schlafen. Am meisten stören die Tiroler in der Nacht der Verkehrslärm und die Nachbarn, das geht aus dem ersten Lärmbericht des Landes hervor. Im Bundesländervergleich liegt Tirol mit diesem Wert an der Spitze.

Es ist keine große Überraschung, dass in Tirol der Verkehr den meisten Lärm verursacht. Laut Statistik Austria wird diese Lärmquelle von gut der Hälfte der Befragten als störend empfunden. Dabei gehen von Autos, Lkws, Motorrädern oder Bussen offenbar ziemlich die gleichen empfundenen Beeinträchtigungen aus. 21 Prozent nennen Geräusche aus der Nachbarwohnung als Lärmbelästigung.

Sechs Prozentpunkte unter Österreichschnitt

Insgesamt können laut dieser Befragung aber 72 Prozent der Tiroler bei geöffnetem Fenster in der Nacht ruhig schlafen. „Auch wenn der Verkehrslärm als Lärmquelle Nummer eins angeben, liegen wir mit diesem Wert trotz des begrenzten Dauersiedlungsraumes um sechs Prozentpunkte unter dem Bundesschnitt“, erklärt Tilg. Zurückzuführen sei dieser - im Bundesländervergleich relativ niedrige Wert - unter anderem auf umfassende Lärmschutzmaßnahmen. Auch Betriebe scheinen meist nicht als Lärmquellen auf. Gründe dafür sind der Lärmschutz von Gewerbe und Industrie in Tirol sowie der effiziente Vollzug der Behörden im gewerblichen Betriebsanlagenrecht, erklärte das Land in einer Aussendung.

Bester Wert in ganz Österreich

Im Bundesländervergleich liegt Tirol mit diesem Wert an der Spitze, freut sich Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg (ÖVP). Grund für die vergleichsweise niedrige Lärmbelastung in Tirol seien umfangreiche Lärmschutz-Maßnahmen an Straßen, Bahnlinien und Flughäfen. Zudem wurden seit 1983 17 Millionen Euro an Förderungen von Lärmschutzfenstern investiert. Der Bau von Umfahrungsstraßen, Lkw-Fahrverboten und Geschwindigkeitsbegrenzungen habe ebenfalls zur Entlastung der Anrainer beigetragen.

Empfehlungen für die Zukunft

Der 92 Seiten starke Tiroler Lärmbericht beinhaltet auch Empfehlungen für die Zukunft. Darunter fällt etwa die weitere Attraktivierung des öffentlichen Nahverkehrs. Angeregt wird auch die genaue Überprüfung der bauakustischen Qualität von Wohnbauten, da die Lärmbelastung aus Nachbarwohnungen in Tirol als höchste Einzelbelastung hervorsticht. Auch die Ausbildung in den Fahrschulen wird angeführt, allerdings fällt diese in die Kompetenz des Bundes. In den Führerscheinkursen sollen Lärmschutz thematisiert und lärmarmes Fahren zum Ausbildungsinhalt werden.

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