TUNAP investiert Millionen in Sicherheit

Der Kosmetikhersteller TUNAP investiert an seinem Standort in Kematen (Bezirk Innsbruck-Land) mehrere Millionen Euro in eine neue Abfüllanlage und umfassende Sicherheitsmaßnahmen. Auch die Zahl der Mitarbeiter soll deutlich erhöht werden.

Mehrere große, weiße Gastanks stehen derzeit am Gelände der Kosmetikfirma TUNAP im Gewerbegebiet im Norden von Kematen. Gefüllt sind sie mit hoch brennbarem Treibgas, das für Produkte wie Haarsprays gebraucht wird. Bis zum Herbst wird dieses Gastanklager vollständig eingegraben, sagt der TUNAP-Sicherheitsbeauftragte, Manfred Rangger. Mit dieser zwei Millionen Euro teuren Investition wird das Risiko einer Explosion durch Feuer gänzlich ausgeschlossen. Dabei komme eine neue Technologie zum Einsatz, womit das Unterfeuern der Tanks völlig verhindert werden könne.

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Die Gastanks sollen eingegraben werden

Zahlreiche Einfamilienhäuser grenzen im Süden an das Werksgelände von TUNAP. Sie liegen innerhalb des Sicherheitsradius, der gemäß der Seveso-Richtlinie um Betriebe, die mit gefährlichen Stoffen arbeiten, liegt.

Sicherheitsradius wird kleiner

Derzeit liege der Radius vom Flüssiggas aus gemessen bei 350 Meter, künftig werde dieser Radius verringert werden. Noch könne jedoch nicht gesagt werden, wie groß der Radius dann sein werde. Bauliche Auflagen bis hin zu Bauverboten, die für Grundstücke in der Sicherheitszone gelten, würden sich künftig reduzieren. Viele der Wohnanlagen werden aus dem derzeitigen Sicherheitsradius fallen, erklärt Standortleiter Stefan Porpaczy.

Mit der Novelle der Seveso-Richtlinie habe die Entscheidung nichts zu tun, sagt der Standortleiter. TUNAP sei weiter an einer guten Zusammenarbeit mit der Gemeinde und der Bevölkerung interessiert.

60.000 Dosen werden pro Tag abgefüllt

Neben den neuen Sicherheitsmaßnahmen investiert TUNAP in den nächsten Monaten rund fünf Millionen Euro in zwei neue Abfüllanlagen. Die Produktionskapazität an Kosmetikprodukten wird damit verdoppelt. Bereits Ende Jänner wird die neue, vollautomatische Abfüllanlage aus der Schweiz angeliefert, dadurch wird die Produktion von Haarsprays, Rasierschäume oder Deos verdoppelt. Bisher wurden in Kematen 30.000 Dosen pro Tag produziert, künftig sollen es mit der neuen Anlage 60.000 Dosen sein.

Der Mitarbeiterstand wird bis Ende des Jahres von 100 auf 120 erhöht - mehr dazu in Kosmetikwerk Kematen soll groß ausgebaut werden. Für heuer erwartet das Unternehmen einen Rekordumsatz von 35 Mio. Euro. Ein Jahr zuvor lag dieser Wert bei 24 Mio. Euro.