Arbeitsmarkt bleibt angespannt

Die jüngsten Arbeitsmarktdaten zeigen für Tirol einen anhaltend angespannten Arbeitsmarkt. Auch im Dezember ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Mit Jahreswechsel waren 23.118 Arbeitslose vorgemerkt, das entspricht einer Arbeitslosenquote von 6,6 Prozent.

Nach vorläufigen Zahlen ist die Beschäftigung in Tirol im vergangenen Jahr um 0,8 Prozent gestiegen auf insgesamt rund 314.700 Beschäftigte insgesamt. Diesen 2.570 zusätzlichen Arbeitsplätzen steht aber die gestiegene Zahl der Tirolerinnen und Tiroler ohne Job gegenüber, es sind um knapp über 2.000 Betroffene mehr.

Trend: Arbeitslosigkeit steigt weniger

Anton Kern, Leiter des Arbeitsmarktservice Tirol, konstatiert für Dezember des abgelaufenen Jahres in Tirol wieder einen Anstieg an Arbeitslosen, aber dieser sei unterdurchschnittlich im österreichweiten Vergleich. Positiv zu erwähnen sei, dass man – auch witterungsbedingt - im Bau einen leichten Rückgang bei der Arbeitslosigkeit gehabt habe. „Umgekehrt ist es aber auch so, dass wir einen Zuwachs im Bereich Tourismus gehabt haben, und das hängt einfach mit dem späten Schneefall zusammen und da sind vor allem in tiefen Lagen z.B. Liftarbeiter länger arbeitslos geblieben.“

Im Vorjahr war Tirol mit einer negativen Rekordzahl an Arbeitslosen konfrontiert. Anton Kern, AMS-Leiter in Tirol, relativiert diesen Wert allerdings. „Es sind insgesamt in Tirol um 2052 Personen mehr arbeitslos gemeldet gewesen. Man muss aber dazu sagen, dass das Arbeitsmarktjahr 2014 zwei sehr unterschiedliche Halbjahre gehabt hat: Im ersten Halbjahr gab es einen deutlichen Anstieg bei der Arbeitslosigkeit, und im zweiten Halbjahr ist es in Tirol so gewesen, dass wir zwar eine Zunahme gehabt haben, die fiel aber deutlich unter dem Österreichwert aus.“

Prognose: Situation bleibt angespannt

Für einen Abbau der Arbeitslosigkeit in Tirol ist das vorausgesagte Wirtschaftswachstum zu gering. Der überdurchschnittliche Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit, eine Entwicklung der letzten Monate im Jahr 2014, wird auch im kommenden Jahr eine zentrale Herausforderung für das AMS. Die berufliche Ausbildung arbeitsloser Menschen ist deshalb ein zentrales Vorhaben.

Wenig Aussicht auf Jobs für Ältere in der Stadt

Der ÖGB hat auf die spezielle Situation in Innsbruck und Innsbruck-Stadt hingewiesen. Jeder zehnte Arbeitnehmer über 50 Jahren ist hier arbeitslos. Der ÖGB forderte deshalb erneut die Einführung eines Bonus-Malus-Systems und den Ausbau sozialer Infrastruktur.

Beim Bonus-Malus-System würden Unternehmen, die überdurchschnittlich viele ältere Menschen beschäftigen, belohnt werden. Der Ausbau der Infrastruktur z.B. im Bereich der Kinderbildung oder der Pflege würde Arbeitsplätze schaffen, so Daniela Meichtry, ÖGB-Regionalsekretärin der Region Innsbruck und Umgebung. In Innsbruck und Innsbruck Land waren im vergangenen November rund 10.700 Menschen ohne Arbeit, 2002 waren es nur 2.200.