Syrische Asylwerber berichten von ihrer Not

Während auf politischer Ebene über die Unterbringung der Asylwerber debattiert wird, will eine Gruppe syrischer Flüchtlinge in Innsbruck auf ihr Schicksal aufmerksam machen. Sie wollen mit Tirolerinnen und Tirolern ins Gespräch kommen.

Gemeinsam mit anderen syrischen Flüchtlingen haben zwei Männer, die seit rund vier Monaten in einem Flüchtlingsheim in Götzens leben, einen Weg gesucht, der Tiroler Bevölkerung von ihrem Schicksal zu erzählen. Seit Dienstag bauen sie deshalb zweimal wöchentlich, immer dienstags und freitags, vor dem Ferdinandeum in Innsbruck ein Zelt auf, in dem sich Menschen begegnen können.

Syrische Asylwerber machen mit Zelt in Innsbruck auf ihre Situation aufmerksam

ORF

Wer Kontakt hat, erhält beängstigende Infos aus Syrien

Warten, warten, warten ...

„Jeder Tag besteht aus quälendem Warten auf den Asylbescheid“, berichten die Männer, die zum Teil Kontakt mit ihren Familien herstellen können, zum Teil nicht. Ihr Anliegen ist, dass Asylverfahren schneller abgewickelt werden. Man sei dankbar, dass man hier in Österreich aufgenommen sei, aber die Ungewissheit sei schwer auszuhalten, so die Flüchtlinge. Die Lage in Syrien sei schrecklich, man wisse nicht, was der Familie dort am nächsten Tag zustoße.

Wie geht es Frau und Kindern zu Hause?

Die Idee kam von den Flüchtlingen selbst - Hilfe bekommen sie von der Plattform Rechtsberatung. „Es ist ja auch Druck von den Familien in Syrien da“, berichtet Katharina Lang von der Plattform Rechtsberatung. Oft bekämen Flüchtlinge in Tirol Anrufe aus der Heimat, von Ehefrauen beispielsweise, die in der Krisenregion zurückblieben. „Solche Erfahrungen möchten die Asylwerber mit der österreichischen Bevölkerung teilen“, so Lang.

Syrische Asylwerber machen mit Zelt in Innsbruck auf ihre Situation aufmerksam

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Das Zelt vor dem Museum soll ein Ort der Begegnung sein

Angesichts der Wartezeiten bei den Asylverfahren fordert die Plattform auch mehr Personal für das Bundesamt für Fremdenwesen und Asylfragen in Tirol. Das Begegnungszelt der Flüchtlinge wird zweimal wöchentlich aufgebaut, die Aktion soll bis 3. Dezember laufen.

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