Volksbank Lienz will nicht in Verbund

Die Volksbank Osttirol-Westkärnten will weiterhin selbstständig bleiben und nicht mit der Volksbank Kärnten fusionieren. Das gab der Vorstandsvorsitzende der Bank am Montag in einer schriftlichen Aussendung bekannt.

92 Prozent der Volksbanken stimmten für Fusionen auf acht große Regionalbanken. „Wir gehören zum Rest, wollen aufgrund der großen geografischen Distanz zu Innsbruck und Klagenfurt selbstständig bleiben“, so Vorstandsvorsitzender Hansjörg Mattersberger Montagabend gegenüber der APA.

Erfolgreiche Regionalbank als Ziel

Es müsse in Osttirol und Kärnten zwei Banken mit der Volksbank Kärnten mit Sitz in Klagenfurt und der Volksbank Osttirol-Westkärnten mit Sitz in Lienz geben. Die Volksbank Osttirol-Westkärnten sei aufgrund ihrer „wirtschaftlich gesunden und erfolgreichen Struktur“ in der Lage, eine selbstständige Regionalbank zu werden. „Im April 2014 haben wir rückwirkend mit dem 1. Jänner 2014 mit der Volksbank Gailtal fusioniert und unser Bankhaus optimal auf die Region Osttirol und Westkärnten ausgerichtet. Mit der Fusion sind wir bereits einen Schritt voraus“, sagte Mattersberger.

Über Fusionen können nur die Gremien der jeweils eigenständigen Volksbanken entscheiden. Mattersberger geht davon aus, dass es keine Probleme mit dem Volksbanken-Verbund geben werde, es wurde auch eine Kooperation angeboten: „Man muss unsere Lage mitdenken und mitberücksichtigen und Kooperationswege gehen.“

Bedauern bei Volksbanken-AG

Petra Roth, Sprecherin der Österreichischen Volksbanken-AG, sagte Montagabend auf APA-Anfrage, dass mit 92 Prozent „eine überwältigende Mehrheit“ am neuen Volksbanken-Verbund gefallen gefunden habe und bezeichnete es als „bedauerlich, dass einige kleine Volksbanken“ der Fusion nicht zugestimmt haben. „Wir hätten uns natürlich gewünscht, dass alle zustimmen, konzentrieren uns jetzt auf jene Volksbanken, die dem Fusionsplan zugestimmt haben.“

Aktuell sei ein neuer Volksbanken-Verbund im entstehen, die Banken die nicht zustimmen, blieben außerhalb des neuen Verbunds. Die Abstimmung am vergangenen Freitag war geheim, man wisse nicht, welche Banken noch zu den acht Prozent der Gegenstimmen gehören.

Folgende größere regionale Volksbanken sollen entstehen: Volksbank Wien (Sitz: Wien, Fusion von 7 Instituten), Volksbank Niederösterreich West (St. Pölten, 9), Volksbank Oberösterreich (Wels, 7), Volksbank Salzburg (Stadt Salzburg, 5), Volksbank Tirol (Innsbruck, 3), Volksbank Vorarlberg (Rankweil, keine Veränderung), Volksbank Kärnten (Klagenfurt, 6) und Volksbank Steiermark (Graz, 3 Volksbanken).

Zu den sechs Instituten bei der Volksbank Kärnten hat die ÖVAG in ihrer Pressemitteilung Montagvormittag auch die Volksbank Osttirol-Westkärnten gereiht, die wiederum am Montagabend selbst eine Presseaussendung mit dem Titel „Presseaussendung ÖVAG - Richtigstellung“ geschickt hat.