Benko setzt sich in Bozen durch

Im Rennen um die Neugestaltung der Bozner Innenstadt hat sich der Tiroler Investor Rene Benko durchgesetzt. Der Vorschlag der lokalen Unternehmergruppe rund um Georg Oberrauch schied in der technischen Bewertung aus. Das Projekt erreichte nicht die notwendige Qualitätshürde.

Der Vorschlag zu Benkos „Kaufhaus Bozen“ habe für jede der fünf Zielvorgaben die erforderliche Schwelle von 70 Prozent der Höchstpunktezahl überschritten, hieß es am Freitag seitens der Stadt.

Bozens Bürgermeister Luigi Spagnolli hatte eine sogenannte Dienststellenkonferenz einberufen, die sich aus verschiedenen Führungskräften und technischen Fachleuten der Autonomen Provinz und der Gemeinde Bozen zusammensetzt. Diese hat die eingereichten Vorschläge geprüft und eine Programmvereinbarung formuliert. Die fünf Zielsetzungen lauteten: urbanistisch, architektonisch, städtischer Raum, umwelttechnisch und energietechnisch.

Benko bestand in allen Bereichen

Die Dienststellenkonferenz sei seit dem 18. August 13 Mal zusammengetroffen, um die beiden abgegebenen Projektvorschläge zu analysieren und eine Bewertung hinsichtlich der fünf Kriterien zu formulieren, hieß es. Während das „Kaufhaus Bozen“ des Tiroler Immobilieninvestors bei allen fünf Punkten die erforderliche Schwelle überschritten habe, fiel das Konkurrenzprojekt „Erlebnishaus“ des Südtiroler Konsortiums rund um Unternehmer Georg Oberrauch bei der Zielsetzung „urbanistische Qualität“ mit 50,1 Prozent der Höchstpunktezahl durch.

Mit dieser Bewertung habe die Dienststellenkonferenz ihre Überzeugung unterstrichen, „dass das von ‚Erlebnishaus‘ vorgeschlagene Projekt zu keiner Aufwertung des Areals geführt hätte“, hieß es in der Aussendung der Stadt.

Südtiroler Vorschlag aus dem Verfahren

Zusammenfassend sei das Projekt „Erlebnishaus“ nicht in der Lage, den Stadtteil in „wünschenswerter Art“ zu verbessern. Weil der Vorschlag das vorgesehene Minimum nicht erfüllt habe, werde er nicht in die Rangliste aufgenommen und das Verfahren beendet. Die Arbeit der Dienststellenkonferenz werde nun auf Basis des „Kaufhaus-Bozen“-Vorschlages mit der Verhandlung zur Definition der Programmvereinbarung fortgesetzt, hieß es. Zudem liefen die Schätzarbeiten des Schätzamtes des Landes, um den wirtschaftlichen Vorschlag zu definieren.

Der Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol (hds) nahm die Entscheidung der Dienststellenkonferenz zur Neugestaltung des Areals am Bozner Busbahnhof zur Kenntnis, kritisierte aber, dass laut vorliegenden Unterlagen nur ein Projekt in allen fünf vorgesehenen Kriterien die Mindestpunktzahl erreicht habe und somit der Vorschlag der lokalen Unternehmergruppe gar nicht zum Wettbewerb zugelassen werde. Der Weg und die Kriterien, die zu dieser Entscheidung geführt haben, sollen genau dahingehend überprüft werden, ob ein fairer Wettbewerb garantiert wurde, hieß es in einer Aussendung des hds. Zudem müsse ein etwaiger Rekurs abgewartet werden.

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