Prostituierte aus Schweiz nach Tirol geflüchtet

Eine aus der Schweiz geflüchtete 19-jährige Frau hat in Tirol um Asyl angesucht. Die aus dem Kosovo stammende junge Erwachsene gab an, in der Schweiz in einem Keller gefangen gewesen zu sein. Sie sei gezwungen worden, als Prostituierte zu arbeiten und Kokain zu konsumieren.

Die Frau hatte schon am 22. Oktober bei einer Polizeiinspektion Anzeige erstattet und um politisches Asyl angesucht. Bei der Befragung durch Beamte des Landeskriminalamts Tirol gab sie an, dass ihr Anfang des Jahres 2012 von einer namentlich bekannten Person K.o.-Tropfen verabreicht wurden und sie anschließend in einen Keller in der Schweiz gebracht und dort gegen ihren Willen festgehalten worden sei.

Vor der Arbeit zu Drogenkonsum gezwungen

Seit diesem Zeitpunkt habe sie regelmäßig in einem Lokal in der Schweiz als Prostituierte arbeiten müssen und sei danach immer wieder in den Keller gebracht worden. Zudem sei sie gezwungen worden - meist vor Arbeitsbeginn - Kokain zu konsumieren. In dem Keller wurden nach ihren Angaben drei weitere Frauen gefangen gehalten.

Das österreichische Bundeskriminalamt informierte aufgrund der Aussagen der Frau die Schweizer Behörden. Noch in den Nachtstunden des 22. Oktober konnte die Schweizer Polizei bei einer Durchsuchung eine größere Menge Suchtgift sicherstellen und zwei Personen festnehmen. Ob tatsächlich drei weitere Frauen in dem Keller waren und ob diese ebenfalls befreit werden konnten, wisse er nicht, sagte Christoph Hundertpfund, stellvertretender Leiter des LKA-Tirol.
Die 19-Jährige wurde nach Abschluss der Einvernahme einer Opferbetreuungsstelle übergeben.