Aktion gegen Menschenhandel und Schlepperei

Mehrere Schlepper, Flüchtlinge sowie international Gesuchte hat die Polizei von Donnerstag auf Freitag bei einer Schwerpunktkontrolle festgenommen. An der Aktion zur grenzüberschreitenden Kriminalitätsbekämpfung beteiligt waren Tiroler, italienische und deutsche Polizeibeamte.

Bei der der AGM-Aktion (Ausgleichsmaßnahmen, Anm.) waren die Beamten vor allem auf Schlepperei, Menschenhandel, illegale Migration, Kfz-Verschiebung, Suchtgift, Waffen, sowie Dokumentenfälschung konzentriert. Im Einsatz standen auch Doku-Boxen zur Erkennung von gefälschten Dokumenten sowie Laptops für Fahndungsanfragen.

Die Aktion fand in Reisezügen zwischen Deutschland und Italien sowie an der Kontrollstelle Radfeld und an ihren Ausweichstrecken statt. Die Behörden wollten dokumentieren, dass Schlepper auch Verkehrswege abseits der Autobahn benützen, zum Beispiel die Fernpassroute.

Drei gesuchte mutmaßliche Kriminelle

Zwei Schlepper und sieben von ihnen illegal mitgeführte Menschen, 36 Flüchtlinge aus Syrien, Eritrea und Nigeria sowie sieben weitere Staatsbürger aus verschiedenen Nationen wurden festgenommen. Außerdem entdeckten die Beamten drei Menschen, nach denen international gefahndet wurde. Die Schlepper werden angezeigt, die Flüchtlinge und Menschen ohne gültige Reisepapiere werden nach Italien zurückgestellt. Ein Syrer suchte um politisches Asyl an, er wurde in die Erstaufnahmestelle Thalham nach Oberösterreich gebracht.

Bis Oktober fast 6.000 Flüchtlinge

In Tirol sind heuer bis Mitte Oktober insgesamt 5.780 illegale Migranten aufgegriffen worden. Verglichen mit demselben Zeitraum des Vorjahres handle es sich um eine Verdoppelung, sagte Harald Baumgartner, Leiter der Fremdenpolizei, am Freitag gegenüber der APA. Im gesamten Jahr 2013 wurden im Bundesland unter 4.000 Flüchtlinge aufgegriffen. Im Jahr zuvor waren es noch knapp 2.000.

Heuer habe die Zahl der Aufgriffe vor allem ab Juli massiv zugenommen, meinte Baumgartner. Allein im September seien mehr als 1.000 Personen angehalten worden. Von den 5.780 Flüchtlingen verteilt sich der Großteil auf die Staaten Syrien (2.300) und Eritrea (1.500).