Gedenken: 400 Schüler fahren nach Galizien

400 Schüler aus Tirol brechen am Donnerstag am Brenner zu einer sechstägigen Gedenkfahrt mit dem Zug nach Galizien auf. Dort hatten im Ersten Weltkrieg über 320.000 Österreicher im Kampf gegen Russland ihr Leben gelassen, darunter 12.000 Tiroler.

Matthias Fink vom gemeinsamen Büro der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino sagt, Galizien sei die erste Station gewesen, an der sich die Tiroler im Ersten Weltkrieg als Soldaten wiedergefunden haben. Tiroler seien damals die Nordtiroler, Osttiroler, Südtiroler und Welschtiroler gewesen. Durch den Kriegseintritt Österreichs habe Russland den Krieg erklärt, dadurch sei sofort die Ostfront aufgegangen. Galizien sei damals das nordöstlichste Kronland der K&K-Monarchie gewesen. Heute liegt Galizien in Südpolen und der Westukraine.

K&K-Soldaten an der Ostfront im Ersten Weltkrieg

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K&K-Soldaten an der Ostfront im Ersten Weltkrieg

Von den etwa 45.000 im Jahr 1914 ausgerückten oder bald darauf an die Ostfront in Galizien nachgeschickten Tirolern kehrten über 12.000 nicht mehr in ihre Heimat zurück, weitere 18.000 nur mehr als Kriegsinvalide oder Jahre später abgezehrt und krank aus russischer Gefangenschaft in Sibirien. Doch auch die siegreichen Russen mussten empfindliche Verluste einstecken, über 220.000 Russen verloren in den Schlachten in Galizien ihr Leben.

Abfahrt vom Bahnhof Brenner

Der Zug wird am Donnerstag um 17.23 Uhr vom Brenner in Richtung Krakau losfahren. Von dort gehe es weiter nach Przemyśl, wo man die alte Festung anschaue, sagt Matthias Fink. Außerdem besuche man einen Soldatenfriedhof, der von den Tiroler Kaiserschützen restauriert worden ist. Am Dienstag wird der Zug aus Krakau wieder in Tirol ankommen.

Bei der Fahrt nach Krakau und Umgebung werden nicht nur Schüler aus Imst, Innsbruck, Schwaz und Kufstein dabei sein. Teilnehmen werden auch Historiker, Mitglieder von Traditionsvereinen und Journalisten. Für den ORF Tirol wird Georg Laich dabei sein.

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