Immer jüngere Herzinfarktpatienten

Der ORF startet am Samstag seine Schwerpunkt-Woche „Bewusst gesund“ rund um das Thema „Herz“. Tirol liegt bei der Zahl der Herzinfarkte im Bundesländervergleich sehr gut. Doch auch in Tirol werden Herzinfarktpatienten immer jünger.

Seit 2011 hat Tirol ein Reha-Zentrum für Neurologie, Herz-Kreislauf, Lunge und Onkologie. 75 Betten in diesem Zentrum in Münster sind für Patienten mit Herzproblemen reserviert. In den drei Jahren seit der Eröffnung wurden hier an die 3.000 Herzpatienten behandelt. Die meisten Patienten - 2.100 - sind Männer. Im Schnitt bleiben sie hier drei Wochen stationär und werden wieder auf ein Alltagsleben vorbereitet.

Individuelle Trainingsprogramme

Die Trainingsprogramme werden individuell abgestimmt, erklärt der Leiter Kardiologie in Münster Hannes Alber. Man versuche aufzuzeigen, welcher Lebensstil für die Herzpatienten günstig wäre. Man versuche dann in individuellen Beratungen herauszufinden, wohin der Patient sein Hauptaugenmerk legen solle. So unterstütze man beispielswiese einen Raucher mit Entwöhnungsprogrammen beim Versuch mit dem Rauchen aufzuhören. Übergewichtige werden diätologisch beraten, damit dieser Risikofaktor reduziert werden könne. Dabei entscheide man von Einzelfall zu Einzelfall.

Umfassende Betreuung der Reha-Patienten

Eine Reha für einen Herzinfarktpatienten ist sehr umfassend. Sie reicht bis zur psychologischen Betreuung. Ein Herzinfarkt ist meist auch ein großer Schock, mit dem Betroffene erst zurande kommen müssen und löst viel Unsicherheit aus. Nach Münster kommen auch Menschen mit Herzproblemen, die noch keinen Herzinfarkt hatten, die aber die schon bekannten Risikofaktoren aufweisen - rauchen, Übergewicht, keine Bewegung.

Junge Menschen bewegen sich zu wenig

Übergewicht, körperliche Inaktivität vor werde vor allem bei jungen Menschen zunehmend zu einem Problem. Dies werde sich erst in etwa 20 Jahren in Form von Herzinfarkten oder Schlaganfällen niederschlagen. Neben der Rehabilitation müsse man vermehr auch an die Prävention denken.