Erneut 28 Flüchtlinge aufgegriffen

Die Tiroler Polizei hat am Sonntag erneut 28 Flüchtlinge in einem aus Italien kommenden Reisezug entdeckt. Die illegal eingereisten Menschen kamen aus Syrien, Eritrea und dem Sudan, wie die Polizei mitteilte.

Die 28 Menschen - darunter auch Familien mit Kindern - wurden Sonntagmittag in einem internationalen Reisezug aus Italien gestoppt. Sie verfügten weder über einen Reisepass, noch über einen Einreise- oder Aufenthaltstitel für Österreich oder eines anderen Schengen-Staates. Alle 28 Flüchtlinge mussten bereits wieder nach Italien zurück, keiner von ihnen stellte einen Asylantrag, so die Polizei. Unter den Flüchtlingen aus Syrien waren auch sieben Kinder.

Fast täglich Aufgriffe

In Tirol werden angesichts des anhaltenden Flüchtlingsstroms nach Italien mittlerweile fast täglich Flüchtlinge aufgegriffen. Erst am Samstag waren auf der Brennerstrecke 26 Flüchtlinge am Brenner aufgegriffen worden - darunter auch Kinder.

Am Freitag waren 43 illegal eingereiste Migranten aus Syrien und Eritrea entdeckt worden - mehr dazu in Wieder Dutzende Flüchtlinge entdeckt. Nach ihrer fremdenrechtlichen Überprüfung werden die Flüchtlinge in der Regel wieder nach Italien gebracht.
Viele Flüchtlinge, die über den Brenner nach Tirol kommen, beantragen hier kein Asyl, weil sie weiter in den Norden wollen.

Tirol noch unter 88-Prozent-Quote

Das Innenministerium rechnet für heuer mit mehr als 26.600 Asylanträgen in ganz Österreich, das wäre eine Steigerung von 52 Prozent gegenüber 2013.

Österreich fehlen Unterkünfte für Asylwerber - dabei erfüllen mehr Bundesländer als zuletzt ihre Quote. Mit Stand vom heutigen Montag schafften nur Tirol (85,76 Prozent) und Kärnten (86,60 Prozent) nicht ganz die politisch vereinbarte Quote von 88 Prozent. Vor zwei Wochen waren zusätzlich auch noch Oberösterreich, die Steiermark und Salzburg knapp unter der politisch vereinbarten Grenze gelegen.

Über 100 Prozent kommen weiterhin nur Wien (132,21) und Niederösterreich (102,33 Prozent). Niederösterreich verdankt seine Zahl in erster Linie dem Erstaufnahmelager Traiskirchen, wo trotz des eigentlich geltenden Aufnahmestopps aktuell 1.414 Asylwerber untergebracht sind. In der zweiten Erstaufnahmestelle in Thalham in Oberösterreich sind es 171 Asylwerber.

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