Kalkkögel-Erschließung: SPÖ ringt um Linie

Während sich die meisten Parteien bereits für oder gegen eine Seilbahn durch das Ruhegebiet Kalkkögel ausgesprochen haben, ringt man in der SPÖ noch um eine gemeinsame Linie. Unterdessen hat sich eine Plattform gegen die Erschließung der Kalkkögel gebildet.

Grundsätzlich sei man nicht gegen eine Liftstütze über die Kalkkögel, nur das alleine reiche nicht, sagt der Landtagsabgeordnete Thomas Pupp (SPÖ). Man müsse nicht über die Liftstütze, sondern über den Standort Innsbruck diskutieren. Es gehe darum, wie man das Gebiet sinnstiftend für die Zukunft weiterentwickeln könne. Der Vizebürgermeister von Axams, Norbert Happ von der SPÖ, ist völlig gegen das Projekt. Für Axams gebe es keine Infrastruktur dafür und Axams profitiere von dem Projekt auch nicht.

Die SPÖ hält am Donnerstag einen Parteirat mit 100 Delegierten ab. Dort will man sich bezüglich des „Brückenschlag“ genannten Projekts positionieren. Ein deutliches Ja oder Nein wird es wahrscheinlich nicht geben, zu viele Fragen sind noch offen.

ÖVP wünscht Stellungnahme von Vorwärts und SPÖ

Für den grünen Koalitionspartner ist die Erschließung ein No-Go. Da Regierungsbeschlüsse einstimmig sein müssen, wird die Regierung das Projekt nicht beschließen, sondern es soll im sogenannten „koalitionsfreien Raum“ entschieden werden. Die ÖVP kann sich im Landtag andere Mehrheiten suchen. Mit der FPÖ hätte sie die Mehrheit. Es brauche aber eine deutliche Mehrheit, sagt ÖVP Klubobmann Jakob Wolf. 20 von 36 Abgeordneten sind für Wolf keine deutliche Mehrheit. Vorwärts und SPÖ sollten sich hier noch klar äußern, wünscht sich Wolf.

Grundsätzliches Ja von Vorwärts

Die drei Abgeordneten von Vorwärts Tirol sagen grundsätzlich ja zu einer Erschließung, Landeshauptmann Günther Platte müsse jetzt rechtlich klären, ob das Projekt mit der Alpenkonvention vereinbar sei. Zudem ist es, laut Klubobmann Hans Lindenberger, mit dem Brückenschlag alleine nicht getan, die betroffenen Regionen bräuchten ein Entwicklungskonzept.

Plattform gegen Kalkkögel-Erschließung

Unterdessen hat sich eine neue Plattform gegen die Erschließung formiert. Alpine Vereine, Bergsteigerklubs, Hochgebirgsgruppen, Bürgerinitiativen und Privatpersonen haben sich zusammengeschlossen, um sich gemeinsam für den Schutz der Kalkkögel einzusetzen. Auf der Homepage „Kalkkoegel-retten.at“ kann auch eine Petition unterzeichnet werden.

Link: