Arbeitslosigkeit um neun Prozent gestiegen
Über 17.600 Menschen sind derzeit in Tirol arbeitslos. Das ist im Vergleich zum August des Vorjahres ein Plus von 8,7 Prozent. Die Arbeitslosenquote in Tirol stieg damit von 4,9 auf 5,2 Prozent. Österreichweit hat die Zahl der Arbeitslosen mit über elf Prozent in diesem Zeitraum noch dramatischer zugenommen.
Niedrige Bildungsschichten besonders betroffen
Über 41 Prozent der Arbeitslosen haben nur einen Pflichtschulabschluss, über 35 Prozent einen Lehrabschluss. Die deutlichsten Zuwächse gibt es im Handel und bei den Kfz-Werkstätten. Auch in der Gastronomie und im Fremdenverkehr stehen wieder mehr Menschen ohne Job da.
Rapider Anstieg bei Langzeitarbeitslosen
Betroffen sind alle Altersgruppen, außer die 15- bis 19-Jährigen. Hier ging die Zahl der Arbeitslosen um 10,8 Prozent zurück. Den stärksten Anstieg mit 18,5 Prozent gab es bei Personen über 50 Jahren. Einen besonders starken Anstieg gab es bei Langzeitarbeitslosen. Die Zahl der länger als ein Jahr vorgemerkten Arbeitslosen stieg um über 60 Prozent, die der mindestens sechs Monate vorgemerkten um fast 42 Prozent.
Im Bezirksvergleich ist die Arbeitslosenzahl in den Bezirken Schwaz (+14,1 Prozent) und Landeck (+12,0 Prozent) am stärksten gestiegen. Den geringsten Anstieg bei der Arbeitslosigkeit verzeichnete man im Bezirk Kufstein (+2,9 Prozent), gefolgt von den Bezirken Reutte (+3,8 Prozent) und Lienz (+4,5 Prozent).
Mehr Stellen zur Vermittlung
Die Wirtschaftsprognosen verheißen nichts Gutes, die Zeiten blieben unsicher, heißt es vom Arbeitsmarktservice Tirol. Auch wenn die Arbeitslosigkeit wieder angestiegen sei, gebe es einen positiven Aspekt. Dem AMS Tirol stünden wieder deutlich mehr Stellen zur Vermittlung zur Verfügung.
Politische Reaktionen
Die Liste Fritz fordert als Reaktion auf die jüngsten Arbeitsmarktzahlen ein Maßnahmenpaket zur Bildung. Zudem mehr Landesgeld für Brückanarbeitsplätze in sozialökonomischen Betrieben. Die FPÖ Tirol fordert die Landesregierung ebenfalls zum Handeln auf. Sie vermisst den schon lange angekündigten Beschäftigungspakt und fragt, wo das Geld dafür bleibt.