Unmut über Innenministerium in Thiersee wächst
Für eine umfassende Information der Bevölkerung habe es keine Zeit mehr gegeben. Die Zeit und der Flüchtlingsstrom drängen. Im Ortsteil Landl in der Gemeinde Thiersee sind seit Samstag zwölf Flüchtlingsfamilien mit vielen Kindern in einem Gasthof untergebracht. Das war eine kurzfristige Entscheidung des Bundes. Wie lange die 45 Menschen, die derzeit in der Betreuung des Bundes stehen, in Thiersee bleiben können, ist ungewiss.
Ortschef fühlte sich überrumpelt
Bürgermeister Hannes Juffinger hat erst vergangenen Freitag davon erfahren. Am Samstag waren die Familien plötzlich da. Er spricht von einer Überumpelungstaktik des Bundes: „Grundsätzlich haben wir sehr viel Verständnis für die Flüchtlingsproblematik, vorallem nach der medialen Berichterstattung. Und es hat hier auch schon spontane Hilfsaktionen für Sachspenden gegeben, weil ja auch sehr viele Kinder dabei sind. Aber insgesamt sind wir bestürzt über die Vorgangsweise des Innenministeriums, Leute unterzubringen, ohne dass die Bevölkerung Kenntnis hat davon.“
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Antrag für 105 Asylplätze
Am Freitag allerdings sorgte ein Antrag auf Aufstockung der Betriebsstättenbewilligung auf bis zu 105 Personen neuerlich für Unmut. Das sei zuviel für den Ortsteil Landl, in dessen Zentrum rund 400 Bürger wohnen, so Bürgermeister Hannes Juffinger: „In nächster Zeit wird diese Verhandlung von der Bezirkshauptmannschaft durchgeführt. Und wenn alle Voraussetzungen stimmen, dann ist diese Betriebsstättenerweiterung auch zu erteilen. Nur dann braucht es die Unterstützung des Landes und die Intervention des Landeshauptmanns im Innenministerium, dass das auf keinen Fall toleriert werden kann.“
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Bitte um Sachspenden
Die Familien, die seit Samstag im Gasthof Post leben, werden von den Einheimischen zum großen Teil willkommen geheißen. Dringend gebraucht werden jetzt Winterkleidung für Erwachsene und Kinder, Fahrräder und Spielzeug. Man kann die Sachspenden einfach vorbeibringen.