Für Flüchtlingsaufnahme ist Solidarität gefragt

Wochenlang ist rund um das Flüchtlingsheim in Gries am Brenner diskutiert und gestritten worden. Seit vergangenem Mittwoch bezogen 30 Asylwerber ihr Quartier. Die Situation bleibt allerdings angespannt. Der Druck, weitere Quartiere zu schaffen, ist groß.

Nach dem Aufnahmestopp im Erstaufnahmezentrum Traiskirchen steigt der Druck auf die Bundesländer, die vorgegebenen Quoten bei der Unterbringung von Asylwerbern zu erfüllen. 1.790 Flüchtlinge werden derzeit in Tirol betreut. Mehr als 2.000 sollten es laut Innenministerium sein.

Laut Landesrätin Christine Baur (Grüne) wurden im vergangenen Jahr 138 Plätze geschaffen, bis Jahresende würden nochmals 100 dazukommen. Wenn Tirol die vorgegebene Quote zu 100 Prozent erfüllen möchte, brauche es allerdings erneut Gespräche mit den Gemeinden, hofft die Landesrätin auf Solidarität. Die Quartiersuche sei mitunter schwierig, sagt Baur. In 20 von insgesamt 279 Tiroler Gemeinden gibt es Flüchtlingsunterkünfte. Es könnten mehr sein - mehr dazu in Tirol soll dringend Asylwerber aufnehmen.

Schöpf für mehr kleinere Quartiere

Gemeindeverbandspräsident Ernst Schöpf stimmt Baur zu. Immer nur auf die Nachbargemeinde zu verweisen, werde hier wohl zu wenig sein, betont er gegenüber ORF Tirol. Kleinere dafür mehr Quartiere wären für die Unterbringung gut, sagt Schöpf. Gemeinden, Länder und auch der Bund sollten gemeinsam schauen, wo es freie Kapazitäten gibt.

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