Geldnot: Heeres-Zukunft in Tirol unklar

Die große Militärübung „Schutz 2014“ kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Bundesheer in großer Geldnot steckt. Die Politik spare das Heer zu Tode, heißt es in Kommentaren. Die Zukunft des Heeres in Tirol ist alles andere als klar.

Es ist kein Geheimnis, dass das Bundesheer sparen muss. Bekannt geworden ist das etwa auch durch Piloten- und Spritmangel bei den Eurofightern, Touch-and-Go-Ausflüge der teuren Vögel nach Innsbruck wird es wohl nicht mehr so oft geben. Der Fuhrpark ist zum Großteil völlig veraltet, Lkws und Geländefahrzeuge oft über 30 Jahre alt. Immer mehr Fahrzeuge werden ausgemustert und für Neuanschaffungen fehlt das Geld.

Bundesheer-Lastwägen

ORF

Der Fuhrpark ist stark veraltet

Kasernen werden auch im Katastrophenfall gebraucht

Die Zahl der Kasernen in Tirol hat abgenommen. Noch werden aber etwa in der Landecker Pontlatzkaserne Grundwehrdiener ausgebildet. Landecks Bürgermeister Wolfgang Jörg will seine Kaserne behalten. Die Kaserne werde als Drehscheibe in bestimmten Situationen gebraucht, wie etwa beim Lawinenunglück in Galtür oder bei Hochwasser. „Wir brauchen die Kaserne, mit der Frage, ob da Geld oder nicht Geld vorhanden ist, habe ich mich nicht zu beschäftigen.“

Herbert Bauer

ORF

Herbert Bauer

Wien soll bis Herbst entscheiden

Auf die Frage, wie das von der Regierung befohlene Sparprogramm in Tirol umgesetzt wird, hat Militärkommandant Herbert Bauer keine wirkliche Antwort. Er wünsche, dass alle Kasernen erhalten blieben, aber das sei derzeit in einer Beurteilung und werde in Wien geplant. Ergebnisse seien erst für Herbst angekündigt. Man werde immer wieder zu Stellungnahmen einbezogen, derzeit sei aber die Planungsebene im Ministerium dran, so Bauer.

Aus gut informierten Kreisen ist zu hören, Entscheidungen des Ministeriums, zum Beispiel über den Verkauf von Heereseigentum, erfahre man aus den Medien. In Landeck herrscht noch Optimismus, dass die Pontlatz-Kaserne erhalten bleibt. Bürgermeister Jörg sagt, er gehe davon aus, dass eine Schließung der Kaserne überhaupt kein Thema sei.

Kein Geld für Überstunden

Bei der Übung „Schutz 2014“ findet am Freitag die große Landeskatastrophenübung statt und am Samstag die Leistungsschau des Bundesheeres. Die große Masse der Soldaten hat am Wochenende allerdings frei und die Übung macht Pause. Für Überstunden hat das Bundesheer nämlich kein Geld übrig.

Links: