Natura 2000 - Die Zeit drängt

Bis September ist noch Zeit, die Isel und ihre Zubringerflüsse als Natura 2000-Gebiet nachzunominieren. Diese Frist wurde von der EU-Kommission festgesetzt, so der Umweltdachverband am Mittwoch. Jetzt sei das Land Tirol am Zug.

Die Isel und ihre Zubringer Tauernbach, Kalserbach sowie Schwarzach sollen Natura 2000-Gebiet werden. Schon seit mehr als zehn Jahren drängen darauf der Umweltdachverband, das Kuratorium Wald und der österreichische Alpenverein.

Mit Schutzgebiet kein Kraftwerk

Auch die EU-Kommission fordere jetzt - laut NGOs - zum Handeln auf: Bis September müsse der letzte freifließende Gletscherfluss der Ostalpen nachnominiert werden. Die Lebensräume der deutschen Tamariske, Huchen, Koppe und Gelbbauchunke sollen gesichert werden.

In Lienz wurde am Mittwoch ein Verordnungsentwurf vorgestellt, in dem klargestellt wurde, was künftig erlaubt sein soll und was nicht, so Gerhard Heilingbrunner vom Umweltdachverband: „Man darf in jedem Fall kein Kraftwerk bauen. Und man darf keine Eingriffe tätigen, die die ursprüngliche Wasserdynamik und den Geschiebehaushalt beeinträchtigen. Erlaubt sind Fischen, Kajakfahren oder sämtliche andere touristische Einrichtungen. Ganz wichtig ist aber, dass nur die Republik Österreich und keine Privaten als Grundeigentümer betroffen ist.“

Ökologische Verbesserungen als Ziel

Eine Nominierung sei ein Imagegewinn für Osttirol, meinte der Naturschutzreferent des Alpenvereins Sektion Lienz, Wolfgang Retter. Außerdem habe das Land Tirol nur noch bis Ende April Zeit, der EU-Kommission mitzuteilen, welche Maßnahmen getroffen werden, damit es zu keiner Beeinträchtigung der zukünftigen Natura 2000-Gebiete kommt, so Retter: „Erlaubt sind übrigens auch die Eingabe von Life-Projekten, die eine ökologische Verbesserung zur Folge haben. Das würde auch Hochwasserereignisse und den gesamten Erholungsraum betreffen.“ Man empfiehlt außerdem, einen Natura 2000-Beirat zu gründen und die Öffentlichkeit aktiv in den Prozess miteinzubinden.

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