Neue Pflanzen nach Waldbrand
Jede kleine Pflanze, die aus der verbrannten Erde herauswächst, gibt Hoffnung. Das zeigt den Forstexperten, dass die Wurzeln zumindest an diesen Stellen nicht ganz verbrannt sind. „Das Tolle ist, dass die Natur immer wieder ein faszinierendes Selbstheilungsvermögen aufweist. In dem schwarzen Bereich, der grausig verbrannt aussieht, spitzeln grüne, saftige Grashalme heraus. Da hoffen wir, dass die doch in weiten Bereichen flächendeckend kommen“, erklärt Günther Brenner von der Bezirksforstinspektion Innsbruck Land.
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Der Waldbrand vor zweieinhalb Wochen hat auf dem über 50 Hektar großen Gebiet mit unterschiedlicher Intensität gewütet. Manche Latschengebiete sind komplett verbrannt. In diesen Bereichen wird von selbst nichts nachwachsen.
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„Es ist jetzt sicher notwendig rasch zu reagieren, aber das richtige Maß zu finden. Das heißt auch zu schauen, wo entwickelt sich die Natur, wo holt sich die Natur ihre Bereiche gut zurück. Dort kann man auf keinen Fall mit massiven Maßnahmen drüberfahren. Und dann gibt es Bereiche, wo wir mit einer Spezialgrassaatmischung vegetationslose Teile einsäen wollen und müssen, um den Bodenabtrag, die Bodenabschwemmung zu verhindern“, erläutert Brenner weiter.
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Mit dem Aussäen der Gras- und Baumsamen soll nächste Woche begonnen werden. Dabei soll auch ein Hubschrauber eingesetzt werden. Auch die Lawinenverbauungen müssen neu gebaut werden, um die Jungbäume im steilen Gelände zu schützen. Bei den Aufforstungsarbeiten werden auch freiwillige Helfer, die sich gemeldet haben, eingesetzt.
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Die Zeit drängt, denn es gibt die Befürchtung, dass die ohnehin dünne Humusauflage auf dem steilen Bergrücken vom Regen weggeschwemmt wird und das Gebiet dadurch verkarsten könnte. Die Arbeiten für die Wiederaufforstung sollen nächste Woche beginnen. Das Projekt für den neuen Schutzwald ist auf 15 Jahre angesetzt. Insgesamt sollen für Sicherungsmaßnahmen nach dem Waldbrand drei Millionen Euro investiert werden.
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