Heuer wenige Lawinentote in Tirol

Sechs Lawinentote hat es im heurigen Winter in Tirol gegeben. Das sind nur halb so viele wie im langjährigen Schnitt. Nur drei Lawinenopfer waren als Tourengeher abseits der gesicherten Pisten unterwegs. Aber auch jetzt im Frühjahr sind noch Lawinen möglich.

Grund für die günstigere Entwicklung heuer war das milde Wetter, sagt Rudi Mair vom Lawinenwarndienst des Landes. Auf der Alpennordseite habe es unterdurchschnittlich wenig Schnee gegeben, außerdem hätten lange Kälteperioden gefehlt. Wenn nach langen Kälteperioden Schnee komme, werde es lawinenmäßig immer kritisch. Es habe weniger Gefahrenperioden als in einem normalen Winter gegeben, sagt Mair.

Drei untypische Lawinenunfälle

Zugespitzt habe sich die Situation heuer vor allem bei den massiven Schneefällen Ende Jänner in Osttirol. Der Lenker eines Räumfahrzeugs kam durch eine Lawine ums Leben. Als Lawinenopfer wird auch der Einheimische in Thurn bei Lienz gerechnet, der beim Versuch, eine Verklausung im Bach zu lösen, tödlich verunglückte, weil der Auslöser ein Schneerutsch war - mehr dazu in Schneefälle in Osttirol fordern zwei Todesopfer. Das seien untypische Lawinenunfälle gewesen, sagt Mair, genauso wie der Tod eines Deutschen, der am Stubaier Gletscher auf der Suche nach einem Ski die Piste verlassen hatte und in einer Lawine umkam - mehr dazu in Toter und Verletzter nach Lawinenabgängen.

Noch sei der Winter aber nicht endgültig vorbei, meint der Lawinenexperte. Am Alpenhauptkamm und in Osttirol liege auch noch viel Schnee auf den Bergen. Gerade in Osttirol seien auch große Nass- oder Gleitschneelawinen jetzt im Frühjahr nicht ausgeschlossen. Vieles hänge von der Niederschlags- und Temperaturentwicklung der nächsten Wochen ab, sagt Mair.

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