Lkw-Maut auf allen Straßen wird geprüft

Die Ausdehnung der Lkw-Maut auf Landesstraßen wollen die Bundesländer prüfen lassen. Verkehrs-Landesrätin Ingrid Felipe (Grüne) will damit Lkw-Ausweichverkehr abseits von Autobahnen und Schnellstraßen verringern. Die Wirtschaftskammer spricht von einem verspäteten Aprilscherz.

Von einer konkreten Einführung einer Lkw-Maut auf Landesstraßen ist man in Österreich derzeit noch weit entfernt. Hier wirft nicht nur die technische Umsetzung viele Fragen auf. Die Verkehrslandesräte wollen diese Punkte jetzt aber zumindest prüfen. Die Bundesländer haben zwar die Kosten für die Straßen, aber praktisch keine Einnahmen aus den verkehrsrelevanten Steuern und Abgaben.

Lenkungseffekte zum Schutz der Anrainer

Der Tiroler Verkehrsreferentin Ingrid Felipe von den Grünen gehe es allerdings weniger um Geld. Sie wolle vielmehr einen Lenkungseffekt zum Schutz der Anrainer. Für den Schwerverkehr soll es weniger attraktiv werden, von den Autobahnen auf die derzeit mautfreien Landesstraßen auszuweichen. Für den für Straßenbau und Erhaltung zuständigen LH-Stv. Josef Geisler (ÖVP) ist die Idee allerdings kaum umsetzbar.

Strikte Ablehnung kommt von der Wirtschaftskammer. Schon jetzt gebe es mehr als 100 Lkw-Fahrverbote, die einen Ausweichverkehr abseits der Autobahnen verhindern sollen. Eine generelle Maut würde nur zusätzliche Kosten verursachen, die letztlich die Konsumenten zu tragen hätten, argumentiert die Wirtschaftskammer.