Nach Waldbrand: Natur kämpft sich zurück
Experten der Bezirksforstinspektion und der Wildbach- und Lawinenverbauung machten sich am Donnerstag ein genaueres Bild vom Ausmaß der Zerstörung, die das Feuer vor zwei Wochen oberhalb von Absam angerichtet hat. Rund 50 Hektar Wald- und Grasfläche waren von dem Waldbrand betroffen – mehr dazu in Enormer Schaden durch Waldbrand.
Doch nach dem Lokalaugenschein gibt es Hoffnung. „Wir waren positiv überrascht. Es war wunderschön anzusehen, wie in dem schwarzen, verbrannten Wald von unten heraus die Natur grün nachspitzelt“, schilderte Günther Brenner von der Bezirksforstinspektion. „Man hat gesehen, die Natur hilft sich in einigen Bereichen selbst. Wir haben heute bei der Begehung Platenigl gefunden, die bereits blühen. Das ist ein eindeutiges Indiz dafür, dass das Feuer nicht sehr weit in den Boden gegangen ist und die Wurzeln auf weiten Teilen nicht beschädigt sind.“
Zahlreiche Freiwillige wollen helfen
Dennoch gebe es noch genug zu tun, so Brenner. Es bestehe nach wie vor die Befürchtung, dass die ohnehin dünne Humusauflage auf dem steilen Bergrücken verschwindet und das Gebiet verkarstet, wenn keine Pflanzen mehr darauf wachsen - mehr dazu in Glutnester bedrohen die Humusschicht. „Wir werden versuchen, einen standortangepassten Grassamen zu mischen und diesen dann auszubringen. Auf anderen Flächen werden wir Baumsamen aussäen, teilweise werden wir auch sofort aufforsten“, so Brenner. Die Arbeiten dafür sollen in den nächsten Wochen beginnen. Es haben sich auch bereits zahlreiche Freiwillige gemeldet.
Aufforstungen müssen geschützt werden
Völlig zerstört sind allerdings die hölzernen Lawinenverbauungen. „Wir müssen da oben bei null beginnen“, berichtete Josef Plank von der Wildbach- und Lawinenverbauung nach dem Lokalaugenschein. Vor etwa 30 Jahren habe man begonnen, den Berg zum Schutz vor Lawinen und Erosionen aufzuforsten. Diese Aufforstungen seien durch Lawinenverbauungen geschützt worden, die der Waldbrand jetzt zerstört hat. Um die neuen Jungbäume in dem steilen Gelände vor Lawinen zu schützen, brauche es neue technische Maßnahmen, so Plank. Die dringendsten Maßnahmen sollen heuer noch geschehen, der Großteil werde nächstes Jahr abgearbeitet.