Schwarzbau Uderns kurz vor Abriss

Jahrelang hat im Zillertal ein Schwarzbau für heftige Kontroversen gesorgt. Im Februar sollen die Gebäudeteile abgerissen werden. Die Bezirkshauptmannschaft hat den Abbruchauftrag bereits vergeben.

Der Abriss naht, die Rechtsmeinung der betroffenen Familie Mair aus Uderns bleibt. Das sei kein Schwarzbau. Doch die Höchstgerichte haben anders entschieden. Das Gebäude sei um einen Stock zu hoch und ein errichtetes Hallenbad nie genehmigt worden. Die Bezirkshauptmannschaft Schwaz hat bereits den Abriss-Auftrag erteilt.

Schwarzbau Uderns

ORF

Alles in allem wurden, laut Gemeinde, aus 380 Quadratmetern Wohnnutzfläche plötzlich rund 1.000 Quadratmeter.

Cornelia und Hans-Peter Mair wollen trotz letztinstanzlichem Urteil um ihren Stoanerhof bis zur letzten Sekunde kämpfen. Das Haus sei deshalb ein Stockwerk höher, weil man anstatt eines unterirdischen Kellers ebenerdig gebaut habe, argumentieren die Mairs.

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Gemeinde und Behörde berufen sich auf Gesetz

Im Laufe der letzten Jahre gab es viele Anzeigen, die Gemeinde verhängte einen Baustopp und erließ 2007 einen Abbruchbescheid, der vom Verwaltungsgerichtshof jetzt nach sechs Jahren bestätigt wurde. Diesen werde man auch umsetzen, sind sich Bürgermeister Friedl Hanser und Bezirkshauptmann Karl Mark einig. Im Februar sollen die Abbrucharbeiten beginnen.

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Anwalt verweist auf Schwarzbauliste

Rund 138.000 Euro soll der Rückbau, den die Mairs bezahlen müssen, kosten. Der Rechtsanwalt der Mairs, Thaddäus Schäfer, bezeichnet das als reine Geldvernichtung. Er setzt noch einmal auf ein versöhnliches Gespräch mit der Gemeinde.

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Zudem hält Schäfer auch eine Liste mit angeblichen Schwarzbauten in der Hand. 153 an der Zahl seien es alleine im Zillertal, denen man nicht mit so einer Härte begegne wie in diesem konkreten Fall. Eine Ungleichbehandlung, für die die Mairs kein Verständnis haben. So wie es aussieht, sind die Fronten nach soviel Jahren aber ziemlich einzementiert und es führt am Abriss kein Weg mehr vorbei.