Haussammlung für neue Gondelbahn

Die Obertilliacher Funktionäre der Bergbahnen gehen derzeit von Haus zu Haus um eine Million Euro für eine neue Gondelbahn zu sammeln. Mit der Aktion soll der Startschuss für das Projekt aus Eigenmitteln erfolgen.

Sessellift Talstation

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Der alte Sessellift

Der Doppelsessellift auf das Obertilliacher Skigebiet, das Golzentipp, ist in die Jahre gekommen. Eine neue Gondelbahn um 7,5 Millionen Euro soll die touristische Zukunft des entlegenen Ortes sichern.

120 Haushalte sind Gesellschafter

Finanziert wird das Projekt aus Förderungen von Land und Tourismus, Krediten und einer Million quasi in bar, der „Tilliacher Million“. Es gebe etwa 180 Haushalte und 120 davon seien Gesellschafter, sagt der Geschäftsführer Josef Lugger. Von der Million habe man bereits 900.000 abgehandelt. Für den Rest werde man noch acht bis zehn Tage brauchen.

Josef Lugger

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Josef Lugger

Seit Wochen sind acht Funktionäre unterwegs von Haus zu Haus und von Betrieb zu Betrieb um das Geld aufzutreiben. Die Finanzspritze ist genau auf die Größe des Betriebes abgestimmt. Hotels zahlen mehr, Privatzimmervermieter weniger.

Die Vermieterin Annemarie Goller sagt, wenn es keinen Lift gäbe würden auch die Gäste weg bleiben und so müsse man sich bereit erklären, einen Beitrag zu leisten.

Hat auch in den siebziger Jahren funktioniert

Schon beim Bau des ersten Liftes in den siebziger Jahren hatte das Modell funktioniert. Der damalige Landeshauptmann Eduard Wallnöfer zeigte sich begeistert. Die Tilliacher Million hat auch heute eine psychologische Wirkung. Geschäftsführer Lugger sagt, da seien viel Emotion, Zusammenhalt und althergebrachte, bäuerliche und kleingewerbliche redliche Manier dahinter. „Ich glaube, dass derzeit in Tirol kaum ein Ort in so einer genossenschaftlichen und solidarischen Art zusammensteht und sagt, ‚wir machen das‘.“ Ist die Tilliacher Million geschafft, dann kann der neuen Gondelbahn fast nichts mehr im Wege stehen.

Obertilliach im Winter

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Obertilliach im Winter