WWF: Kraftwerk Mittlerer Inn wird „Millionengrab“

Eine von der Umweltschutzorganisation WWF in Auftrag gegebene Studie kommt zu dem Schluss, dass das geplante Regionalkraftwerk Mittlerer Inn (RMI) „gänzlich unrentabel“ sei. Von Seiten der Errichter, den IKB, heißt es: Diese Studie habe keine Relevanz.

„Das RMI kann aufgrund der – im Vergleich zu anderen Wasserkraftwerken – hohen Baukosten von 130 Millionen Euro nicht wirtschaftlich errichtet werden. Es würde nach 60 Jahren immer noch mit einem Minus von rund 36 Millionen Euro bilanzieren“, sagt Studienautor Jürgen Neubarth des Innsbrucker Beratungsunternehmens e3 consult. Wenn der Strompreis an der Strombörse so niedrig bleibe wie heute, ergäbe das Kraftwerk nach zwei Generationen überhaupt eine negative Bilanz von 78 Millionen Euro.

IKB: Keine Rechnung ohne Bescheide

Diese Studie hätte null Relevanz, meint IKB-Vorstandsvorsitzender Harald Schneider. Die Studie gehe von einem historisch niedrigen Energiepreis aus. Zudem müsse man die Bescheide des UVP-Verfahrens abwarten. Erst wenn alle Auflagen bekannt seien, könne man die Wirtschaftlichkeit des Projektes bewerten. Schneider räumt gegenüber ORF Radio Tirol ein, dass sich das Projekt beim derzeitigen Energiepreis nicht amortisieren würde. Neben dem rein wirtschaftlichen Aspekt müsse man aber auch den ökologischen Vorteil der Wasserkraft bedenken, meint der IKB Vorsitzende.