Ausgebeutete Erntehelfer erhalten Nachzahlung

Ein Streik von Erntehelfern in Thaur hat diese Woche ans Licht gebracht, dass sie ausgebeutet werden. Bisher erhielten die Erntehelfer kein Überstundenentgelt, Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Am Freitag bekamen die Arbeiter den ihnen zustehenden Lohn.

Die Situation der Erntearbeiter auf den Gemüsefeldern im Großraum Innsbruck ist seit Jahren dieselbe. Frauen und Männer würden für eine Bezahlung, die deutlich unter dem Kollektivvertrag liegt, für die Thaurer Gemüsegroßbauern arbeiten, schildert ein langjähriger Erntearbeiter aus Rumänien, der anonym bleiben will, gegenüber ORF Tirol. Dabei beginne die Arbeit um 6.00 Uhr und dauere mitunter bis 21.00 Uhr, dabei hätten die Arbeiter eine Sechstage-Woche.

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Knapp 1.000 Euro im Monat erhalten die Rumänen für eine Über-70-Stunden-Woche. Die Arbeit im Feld bei jedem Wetter sei nicht einfach, so der Erntehelfer gegenüber ORF Tirol. Zu Hause in Rumänien gäbe es aber entweder gar keine Arbeit oder noch weniger Geld.

Erntehelfer auf dem Feld

ORF

Arbeiter bei der Ernte am Feld

Korrigierte Abrechnung unter Aufsicht

Die Erntearbeiter beim Schotthof in Thaur erhielten am Freitag eine korrigierte Abrechnung sowie den dementsprechenden Lohn unter Aufsicht der Landarbeiterkammer ausbezahlt.

Da das Gemüse abgeerntet werden müsse, sei die Stimmung des Schotthof-Bauern dementsprechend, heißt es - mehr dazu in 50 Erntehelfer kündigten Arbeit auf. Viele der Rumänen haben Thaur in Richtung Heimat verlassen. Bereits am Wochenende würden aber neue Erntehelfer an den Schotthof in Thaur kommen.

Bei allen Gemüsegroßbauern werden ab der kommenden Woche Experten der Land- und Forstwirtschaftsinspektion Kontrollen aufnehmen.