Larissa: Freund legte Geständnis ab

Die seit 13 Tagen vermisste Reuttenerin Larissa B. ist tot. Das gab die Polizei am Freitag bekannt. Larissas Freund habe die junge Frau erdrosselt. Er soll die Leiche dann in den Inn geworfen haben. Diese wurde bis jetzt aber nicht gefunden.

Die seit 14. September in Tirol abgängige 21-jährige Larissa B. wurde vermutlich Opfer eines Gewaltverbrechens. Der 24-jährige Freund der jungen Frau wurde Donnerstagabend wegen Mordverdachts festgenommen, berichteten die Ermittler des Landeskriminalamtes am Freitag bei einer Pressekonferenz in Innsbruck. Er soll bei seiner Einvernahme gestanden haben, die 21-Jährige getötet und in den Inn geworfen zu haben, so Landespolizeidirektor Helmut Tomac.

Der Leiter des Landeskriminalamts Walter Pupp sagte am Freitagabend in „Tirol heute“, zu Beginn der Einvernahme habe der Beschuldigte alles abgestritten, mit den Ermittlungsergebnissen konfrontiert habe er aber die Ausweglosigkeit seiner Situation erkannt und dann die Tat zugegeben.

Vermeintlicher Tatort Larissa am Inn

APA/Robert Parigger

Am Innufer bei Thaur soll der mutmaßliche Täter die Leiche in den Fluss geworfen haben

Larissa vermutlich erdrosselt

Laut Zeugen habe es in der Nacht des Verschwindens der jungen Frau in einem Lokal einen Streit zwischen Larissa und ihrem Freund gegeben. Danach seien die beiden in die Wohnung des 24-Jährigen gegangen. Dort habe er die junge Frau erdrosselt. Die Leiche habe er in die Tiefgarage gebracht und in den Kofferraum seines Wagens gelegt. Mit dem Auto sei er dann zum Inn gefahren und habe die Leiche in den Fluss geworfen. Über das Motiv des Täters ist nichts bekannt. Die beiden waren erst seit drei Wochen ein Paar.

Der mutmaßliche Täter sei gegenüber der Polizei von Anfang an sehr kooperativ gewesen, so die Polizei. Es habe tagelang keine Hinweise darauf gegeben, dass er etwas mit dem Verschwinden zu tun haben könnte, sagte der Leiter des Landeskriminalamts, Walter Pupp. Der 24-Jährige war nicht amtsbekannt, er sei noch nie als aggressiv aufgefallen.

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Mit Auto stecken geblieben

Aber er habe der Polizei einen Anruf am ersten Tag des Verschwindens der jungen Frau verschwiegen. Laut Datenerfassung habe der 24-Jährige an jenem Samstag um 5.00 Uhr seine Autoversicherung angerufen. Der mutmaßliche Täter gab bei der Polizei an, geschlafen zu haben. In Wirklichkeit war er mit seinem Auto in einer Sandbank am Inn stecken geblieben und hatte einen Pannendienst benötigt, der schließlich auch gekommen war. Das führte die Polizei schließlich auf die Spur des mutmaßlichen Mörders.

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Vermeintlicher Tatort Larissa am Inn

APA/Robert Parigger

Spurensuche am Inn

Nach der Tirolerin wurde in den vergangenen 13 Tagen fieberhaft gesucht - mehr dazu in Inn wurde nach Larissa abgesucht. 160 Hinweise gingen bei der Polizei ein. Seit Freitag werden neuerlich das Inn-Ufer und der Fluss selbst abgesucht. Pupp bezeichnete die Suche im Inn am Freitagabend in der Fernsehsendung „Tirol heute“ als schwierig, der Inn habe eine Strömungsgeschwindigkeit von sieben Kilometern pro Stunde.

Ganz Reutte trauert

Vor allem in der Heimat von Larissa, in Reutte, herrscht tiefe Betroffenheit angesichts der Nachricht vom Tod der 21-Jährigen. Eine für Freitag geplante lange Einkaufsnacht wurde abgesagt. Der ganze Ort sei betroffen, so Christian Senn, Obmann der Kaufmannschaft Reutte, keinem sei nach dieser traurigen Nachricht nach Einkaufen oder Feiern zumute.

Kritisches Urteil über „Facebook-Suche“

Über die auf Facebook organisierten Suchaktionen urteilte Walter Pupp vom Landeskriminalamt kritisch. Sie hätten in Summe nichts gebracht. Man sei selber mit einer eigenen Facebook-Seite vertreten gewesen um Menschen anzusprechen, die über die normalen Medien nicht erreichbar seien. Bei den über Facebook organisierten Suchen habe man mehr oder weniger unstrukturiert ins Blaue hinein gesucht und auch der Beschuldigte sei bei der Suche dabei gewesen, „das sagt auch etwas aus über die Qualität der Suche“ - mehr dazu in Fall Larissa: Polizei geht jeder Spur nach.

Durch die starken Facebook-Aktivitäten und die privaten Suchaktionen seien viele falsche Hinweise bei der Polizei eingelangt. Weil jeder möglichen Spur nachgegangen werden musste, seien die Ermittlungen am Anfang nur langsam weiter gekommen, so der Chef der Landeskriminalamts.