Ellbögen: Kein technisches Gebrechen

Vor fast genau einem Jahr kam es in Ellbögen zu einem verheerenden Flugzeugunglück. Sechs Menschen kamen ums Leben, zwei Insassen konnten sich aus dem brennenden Wrack befreien. Ein technischer Fehler kann jetzt ausgeschlossen werden.

Es war der 30. September 2012. Um 6.50 Uhr startete die zweimotorige Cessna 414 vom Innsbrucker Flughafen. Das Ziel: Valencia, Spanien. Für sieben Freunde aus dem Zillertal sollte es ein vergnüglicher Ausflug zu einer Sportveranstaltung werden. Es wurde ein Flug in den Tod - mehr dazu in Sechs Tote bei Cessna-Absturz und Wrack zerlegt und aus Wald geborgen.

22 Minuten nach dem Start stürzte das Flugzeug in ein Waldstück bei Ellbögen. Fünf Zillertaler und der Salzburger Pilot starben. Zwei Männer überlebten das Unglück. Ein Jahr danach rücken in Zell am Ziller die Ereignisse von damals wieder in den Fokus, so Bürgermeister Robert Pramstrahler: „Die Angehörigen haben wieder ein bisschen Boden unter den Füßen bekommen. Aber Richtung Jahrtag tut es natürlich weh, wenn man an den Häusern vorbeigeht, wo man liebe Menschen, gute Freunde und Geschäftsleute verloren hat.“

Cessna über Ellbögen abgestürzt

zeitungsfoto.at

Sechs Menschen starben beim Flugzeugabsturz bei Ellbögen am 30. September 2012.

Cessna war überladen

Die Ursache für das Unglück war kein technisches Gebrechen. Soviel konnte der Wiener Untersuchungsleiter Michael Müller gegenüber dem ORF Tirol sagen: "Wir haben gleich nach dem Unfall begonnen, umfangreiche Untersuchungen zu machen. Diese wurden vor kurzem fertiggestellt und es gibt bis dato keine Hinweise, dass ein vorbestandener Mangel bestanden hat.

Allerdings sei das Flugzeug mit mehreren 100 Kilogramm überladen gewesen, so der Experte. Und für diesen Flug hätte es eine Instrumentenflugberechtigung gebraucht, die der Pilot jedoch nicht hatte - mehr dazu in Absturz: Pilot fehlte Spezialausbildung. Warum der Pilot mit immerhin 10.000 Flugstunden Erfahrung damals nicht die sichere Variante entlang des Inntales gewählt hat, bleibt vielen ein Rätsel.