Neuer FC Wacker-Präsident will Wirtschaftlichkeit

„Mein Leitspruch ist Wirtschaftlichkeit vor sportlichem Erfolg“, sagte der designierte Präsident des FC Wacker Innsbruck, Josef Gunsch. Er will den Verein zunächst auf eine wirtschaftliche Basis stellen. Den Verein will er wie ein Unternehmen führen, kündigte er am Montag an.

Josef Gunsch soll bei der Generalversammlung am 2. August von den Wacker-Mitgliedern zum Präsidenten des Tiroler Traditionsvereins und damit zum Nachfolger von Kaspar Plattner, der dreieinhalb Jahre im Amt war, gewählt werden.

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Josef Gunsch ist Studiogast in
Tirol heute, 15.7.2013,
sieben Tage zum Nachsehen in der
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„Gute Basis mit einigen Baustellen“

Bei einer Pressekonferenz am Montag schilderte Gunsch seine klaren Vorstellungen, wie der Tiroler Traditionsverein, der Anfang Juli seinen hundertsten Geburtstag gefeiert hatte, in den kommenden fünf bis zehn Jahren wieder an der österreichischen Spitze mitspielen soll. In den letzten sechs Wochen freundete sich Gunsch mit dem Gedanken an, der kommende Wacker-Präsident zu sein und unterzog den Verein zusammen mit Mitarbeitern von Physiotherm einer Risikoprüfung. Dabei habe Plattner alles offengelegt. „Die Basis ist gut, auch wenn es einige Baustellen gibt“, erklärte Gunsch nach Gesprächen mit Sponsoren, Mitarbeitern, Vorständen und Faninitativen.

Gunsch und Plattner

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Kaspar Plattner (re.) übergibt an Josef Gunsch.

„Vertrauen aufbauen“

Das Hauptergebnis seiner Analyse: Die Budgetziele wurden nicht erreicht. „Wir müssen den Verein auf eine wirtschaftliche Basis stellen und sanieren“, sagte Gunsch. Auch das Image des Klubs in der Öffentlichkeit und bei Wirtschaftstreibenden (möglichen Sponsoren) sei nicht das beste und gehöre verbessert. „Wir müssen zeigen, dass Wirtschaftlichkeit beim FC Wacker möglich ist und Vertrauen aufbauen. Ich bin überzeugt, den Verein zu führen wie ein Unternehmen.“

Sparkurs

Konkret schwebt Gunsch die Installierung eines sechs- statt wie in den Statuten vorgesehenen fünfköpfigen Vorstands vor, wobei jedes Mitglied klar umfasste Aufgabengebiete hat. „Wir brauchen einen operativen Vorstand“, forderte Gunsch zweieinhalb Wochen Wahl. Vorläufig will er den Verein mit einem Sparkurs von sechs Millionen Euro (3,7 Millionen für die Kampfmannschaft) weiterführen.

Josef Gunsch

ist 38 Jahre alt und dreifacher Familienvater. Seine Kinder sind vier und zwei Jahre sowie acht Monate alt sind. Gunsch ist seit fünfzehn Jahren für die seit 1995 existierende Tiroler Firma Physiotherm tätig und seit zehn Jahren Gesellschafter und deren Geschäftsführer. Physiotherm mit Hauptsitz in Thaur bei Innsbruck hat sechzig Filialen und stellt mit seinen 220 Mitarbeitern Infrarotkabinen für den privaten als auch gewerblichen Gebrauch her.

Ziel: Besseres Mittelfeld

Gunsch denkt an ein Programm in drei Schritten. Zuerst die Sicherungsphase mit neuem Vorstand und der Installation einer Vertriebsabteilung für VIPs, Sponsoren, öffentliche Hand und Fans. Dann die Stabilisierungsphase mit der Schaffung von Kontrollinstrumenten und regelmäßigen Reports an die Sponsoren. Und schließlich die Wachstumsphase, in der sich Gunsch für die kommende Saison ein „besseres Mittelfeld“ erwartet, um in den nächsten Jahren oben mitzuspielen.

„Ich weiß, das ist kein Honiglecken, aber wir nehmen die Herausforderung an und werden die Ärmel hochkrempeln“, sagte Gunsch, der sich auch zum Mitgliederverein FC Wacker bekannte. „Da bin ich sehr basisdemokratisch“. Skeptisch sieht Gunsch jedoch die von der öffentlichen Hand für eine Finanzspritze vom ehemaligen Vorstand geforderte Ausgliederung des Profibetriebes in eine GesmbH. „Wir sind ein neuer Vorstand, wir verhandeln neu, sind aber auf einem guten Weg“, ist Gunsch optimistisch.

Einvernehmen mit Trainer Kirchler

Ebenso wie auch die sportliche Seite. Mit dem Hype vom geschaffenen Last-Minute-Klassenerhalt in Wolfsberg sei eine Weiterentwicklung der Mannschaft möglich. Auch ist Gunsch froh, dass Trainer Roland Kirchler seine Vorstellungen und den Sparkurs mitträgt und zumindest in der kommenden Saison in Personalunion auch als sportlicher Leiter agiert. „Unsere Mission ist, für die Jugendarbeit im ganzen Land da zu sein und Vorbild für die Jugend und Kinder zu sein“, sagte Gunsch.

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