Uni entfernt verdächtige radioaktive Behälter

Die Universität Innsbruck sieht weiter keine Gefahr einer Strahlenverunreinigung im neuen „Centrum für Chemie und Biomedizin“ (CCB). Experten hätten am Donnerstag Gegenstände aus dem Gebäude geholt, die im Verdacht standen, radioaktive Strahlung abzugeben.

Wie die Universität am Freitag in einer Aussendung mitteilte, sei außerhalb von zwei Räumen und rund um das Gebäude keinerlei Strahlenverunreinigung festgestellt worden. Die Gegenstände in den beiden Räumen des CCB seien sachgerecht entfernt worden, sie sollen zur sogenannten „Verschleppung der Kontamination“ von der „Alten Chemie“ ins neue Chemie-Zentrum geführt haben.

Räume weiter verschlossen

Die „leichten Kontaminationsspuren“ in den Räumen könnten nun durch Experten gereinigt werden und stünden danach wieder zur Verfügung, hieß es. Bis zur vollständigen Reinigung und der anschließenden Freimessung werden die beiden Arbeitsräume laut Universitätsleitung jedoch verschlossen gehalten. Alles in allem würden die Messwerte zeigen, dass, mit Ausnahme der Räume in der „Alten Chemie“, die Strahlenwerte überall unter den strengen gesetzlichen Grenzwerten liegen.

Uni betont Schutz von Benützern

„Wir haben von Beginn an alles getan, um unsere Studierenden, unsere Mitarbeiter und unsere Nachbarn keiner noch so kleinen Gefahr auszusetzen“, erklärte die Vizerektorin für Infrastruktur, Anke Bockreis. In Zusammenarbeit mit der Behörde und Fachleuten der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) seien verschiedene Maßnahmen erarbeitet worden, die nun umgesetzt würden. So sei etwa den Uniangehörigen, die im April und Mai im alten Chemiegebäude waren, angeboten worden, sich untersuchen zu lassen.

„Einige haben dieses Angebot angenommen und die Ergebnisse waren überall negativ. Es konnte keinerlei Kontamination festgestellt werden“, sagte der Rektor der Universität Innsbruck, Tilmann Märk.

Untersuchung noch nicht abgeschlossen

Unterdessen dauern die Ermittlungen der Justiz nach der Messung von erhöhten Strahlungswerten an der „Alten Chemie“ weiter an. Das Landeskriminalamt sei nach wie vor mit Ermittlungen beauftragt, erklärte Staatsanwaltschafts-Sprecherin Karin Schiffmann gegenüber der APA - mehr dazu in Strahlenunfall: Kriminalamt ermittelt. Ermittelt werde gegen den Experten und dessen Assistentin, die das Material verpackten, wegen des „Verdachts auf fahrlässige Gefährdung durch Kernenergie oder ionisierende Strahlen“.

Bei dem Unfall am 17. Mai war radioaktive Strahlung ausgetreten. Die zwei Mitarbeiter wurden dabei einer erhöhten Strahlendosis von Americium 241 ausgesetzt. Bei dem Forscher wurde eine Dosis gemessen, die den höchstzulässigen Strahlungswert für Radiologen um das 50-Fache übertraf.