Felbertauern: Erste Sprengung erfolgreich

Um 14.20 Uhr ist am Donnerstag am Felbertauern die erste Sprengung durchgeführt worden. Weitere Arbeiten sind wegen der starken Regens und des heftigen Windes nicht vor Samstag möglich.

In Osttirol regnete es am Donnerstag seit den frühen Morgenstunden, während des Vormittages wurde der Regenfall noch stärker. Die Wetterlage habe die Situation für die Einsatzkräfte immer gefährlicher gemacht. Die Mannschaften waren am Vormittag unter anderem mit dem Bohren der 15 Sprenglöcher mit drei Metern Tiefe in den rund 10.000 Kubikmeter großen Felsblock beschäftigt, schilderte Köll. Die Arbeiten in dem steilen Gelände waren äußerst schwierig, die Männer mussten mit Seilen gesichert werden.

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Straße bleibt längere Zeit gesperrt

Nach dem Felssturz auf die Felbertauernstraße bleibt die Verbindung jetzt vermutlich länger als ursprünglich angenommen gesperrt. Die Situation stelle sich düsterer und kritischer dar. Das sagte der Chef der Felbertauernstraßen AG, Karl Poppeller, am Dienstag gegenüber dem ORF Tirol. Nach der Besichtigung durch den Landesgeologen sei nun nämlich klar, dass die Straße wohl weitaus länger als eineinhalb Wochen gesperrt bleiben müsse. „Die Straße ist in diesem Bereich total kaputt. Das Abtragen der Gesteinsmassen wird nicht lange dauern, da wir von beiden Seiten mit schwerem Gerät arbeiten können.“

Ausweichstrecken:

Für die Dauer der Sperre der Felbertauernstaße müssen Autofahrer großräumig ausweichen - Ausweichrouten finden Sie hier.

Hangbrücke schwer beschädigt

Doch die Wiederherstellung des Straßenkörpers stellt die AG vor eine große Aufgabe. „Die Hangbrücke, auf der ein Teil der Straße liegt, ist schwer beschädigt“, sagte er. Poppeller hofft, dass zumindest die bergseitige Fahrbahn bald wieder freigegeben werden kann. Mit einer Ampelregelung könnte dann der Verkehr wieder passieren. „Wir sind guter Dinge, dass wir für die Freigabe einer Fahrbahn nicht viel länger als eineinhalb Wochen brauchen werden“, sagte er.

Zerstörte Galerie auf der Felbertauernstraße

APA/EXPA/JÜREGEN FEICHTER

Die Galerie wurde durch den Felssturz völlig zerstört

Normalerweise viel Verkehr um Pfingsten herum

Gerade jetzt zum Start in die Motorradsaison bedeutet das für die Felbertauernstraßen AG einen massiven Einnahmenverlust. Tausende nützen besonders an den Feiertagen rund um Pfingsten die Möglichkeit, über den Felbertauern in den Süden zu fahren und auch wieder zurück. Dieser Einnahmenverlust tue massiv weh, sagte Poppeller.

Schlussendlich müssen auf dem betroffenen Straßenabschnitt nicht nur die Tonnen an Erdmassen und Geröll weggeräumt werden. Es ist auch die Sanierung der Fahrbahn notwendig. Die Kosten dafür dürften in die Millionen gehen.

Offenbar keine Verschütteten

Nach wie ist noch nicht restlos geklärt, ob ein Auto unter den Trümmern begraben liegt. Ein holländischer Urlauber hatte angegeben, in der Nacht noch von einem Auto überholt worden zu sein. Das Auto soll ein Wiener Kennzeichen gehabt haben. Die Mautstelle hinter der eingestürzten Galerie wurde nicht mehr von einem Wiener Auto passiert. Bisher gibt es aber keine Vermisstenmeldung.

Vonseiten der Polizei geht man derzeit davon aus, dass sich keine Verschütteten unter den Geröllmassen befinden. „Der Verdacht hat sich nicht erhärtet. Nach wie vor ist keine Vermisstenmeldung bei uns eingegangen“, sagte ein Sprecher der Polizei am Mittwoch.

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