Tirol-Wahl: Strache legt Latte auf 15 Prozent

FPÖ-Bundesparteiobmann Heinz-Christian Strache hat der Tiroler FPÖ die Latte für die Landtagswahl im April auf 15 Prozent gelegt. „Ein Ergebnis darunter wäre nicht das erwünschte, erhoffte Ziel“, sagte Strache am Donnerstag in Innsbruck.

Bei der Landtagswahl im Jahr 2008 verbuchte die FPÖ 12,4 Prozent der Stimmen und vier Mandate. Der Bundesparteiobmann griff Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) bei einer Pressekonferenz frontal an. Dieser sei ein „Schwachmatiker“, was er auch in seiner Zeit als Innenminister bewiesen habe.

Wahlkampfauftakt FPÖ
Strache Federspiel Hauser

ORF

Gerald Hauser, Heinz Christian Strache, Rudi Federspiel beim Wahlkampauftakt.

FPÖ-Chef will alle Tiroler Regionen besuchen

Strache meinte, er werde in Tirol „einen kleinen Zwischenwahlkampf“ im Hinblick auf die Nationalratswahl im Herbst führen. Er werde in den kommenden Wochen „in allen Regionen Tirols“ präsent sein. Im Unterschied zu der Situation im Vorfeld der Niederösterreich-Wahl arbeite man mit der Tiroler Landesgruppe eng zusammen und deshalb werde er sich - „weil gewünscht“ - stark in die Wahlbewegung einbringen, kündigte der Bundesparteiobmann an.

Die FPÖ wolle in Tirol laut Strache so stark werden, dass es keine linke Mehrheit gebe und „man uns nicht ausgrenzen kann“. Hauser meinte, man schließe keine Partei als möglichen Koalitionspartner nach der Wahl aus.

Verbalinjurien gegen den Landeshauptmann

Man müsse Platter „die Wadln virericht’n“ und „Feuer unterm Hintern“ machen, polterte Strache. Der ebenfalls beim Pressegespräch anwesende Tiroler FPÖ-Chef und Spitzenkandidat Gerald Hauser versuchte sogleich zu kalmieren und relativierte auf eine Journalisten-Nachfrage die Äußerung seines Parteichefs: „Ich mache das nicht, das ist nicht mein Stil. Wir sind zwei unterschiedliche Persönlichkeiten“.

Auch Federspiel „Garant für kantige Politik“

In Niederösterreich habe es eine „zu wenig kantige Oppositionspolitik“ gegeben, dies sei in Tirol völlig anders. Hauser und der zur FPÖ heimgekehrte Innsbrucker Gemeinderat Rudi Federspiel seien die Garanten dafür. In Tirol habe man eine „nachhaltige Oppositionspolitik“ betrieben und den „Erfolgsweg der Bundes-FPÖ als soziale Heimatpartei“ gelebt, erklärte der FPÖ-Chef.

Federspiel nimmt „seine“ Gemeinderäte mit

Im Zuge des Wahlkampfauftaktes hat Innsbrucks Spitzenkandidat Rudi Federspiel in seiner Rede angekündigt, dass die FPÖ im Gemeinderat in Innsbruck Verstärkung bekommt.

Nicht nur Christian Haager sei seit Mittwoch wieder FPÖ Mitglied sagt Federspiel: „Meine Lieblingsgemeinderätin Andrea Dengg wird in kürze auch der Freiheitlichen Partei beitreten. Dann haben wir im Gemeinderat sechs Gemeinderäte - und sind gleich stark wie die so hoch gelobten Sozialdemokraten!“ Sowohl Haager als auch Dengg sitzen derzeit für die Liste RUDI im Gemeinderat.