Berktold wehrt sich gegen Vorwürfe

Der stellvertretende Landesjägermeister Stefan Zelger tritt nach Diskrepanzen mit Landesjägermeister Karl Berktold (Bild) zurück. Berktold wehrt sich gegen die Vorwürfe von Zelger, er sieht auch keinen Grund für einen Rücktritt seinerseits.

In einem Brief an den Landesjägermeister spricht Zelger von zu großen Diskrepanzen mit anderen Entscheidungsträgern im Tiroler Jägerverband.

Rücktritts-Brief

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Der Brief mit dem Zelger seinen Rücktritt bekanntgab

Stefan Zelger

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Stefan Zelger

Zelger: Undemokratisches Verhalten

Gegenüber ORF Tirol heute sagte Zelger, Auslöser für den Rücktritt sei gewesen, dass man in einer kleinen Novelle zum Tiroler Jagdgesetz die Zusammensetzung des Vorstandes neu hätte regeln können. Er habe aber die 16 Vorstandsmitglieder nicht dazu befragen dürfen, was ihre Meinung dazu sei. „Das ist für mich in höchstem Maße undemokratisch“. Verboten habe es ihm Landesjägermeister Karl Berktold, so Zelger. Berktold war am Donnerstag noch nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Paul Steixner und Rudolf Wieser seien Führungspersönlichkeiten gewesen, zu Karl Berktold durchzudringen sei manchmal schwierig, weil vorgefasste Meinungen da seien, so Zelger weiter. „Ich bin schlicht und ergreifend müde, gegen Wände zu reden.“

Berktold verteidigt sich

Er wollte das mit Zelger lediglich nochmals durchbesprechen, wehrt sich Berktold. Zelger habe ein Kapitel juristisch bearbeitet und einen Vorschlag erstellt zur weiteren Behandlung im Vorstand, es sei ein sehr sensibles Thema gewesen. „Auf Grund dessen habe ich dann Stefan Zelger gebeten, bevor wir es im Vorstand in Innsbruck oben noch weiter behandeln, es in einem persönlichen Gespräch noch einmal durchzubesprechen.“ Es sei einiges noch juristisch aufzuklären gewesen, weil er die Zusammenhänge noch zu wenig gekannt habe.

Dass vier hohe Jäger-Funktionäre weg sind, ist für Berktold kein Anzeichen, dass etwas nicht stimme im Landesjägerverband. Die drei Ausgeschiedenen seien bereits ersetzt, jetzt werde eben ein neuer Stellvertreter gewählt. Nicht jedoch gewählt werde der gesamte 17-köpfige Vorstand, dafür bestehe kein Grund.

Funktionsperiode bis 2014

Für einen Rücktritt sehe er keinen Grund. Man müsse die emotionellen Themen scharf von den fachlichen Themen trennen, daher müsse man das von zwei Seiten sehen, so Berktold. Seine Funktionsperiode dauere noch bis 2014, bis dahin gebe es noch viel abzuarbeiten. Der Tiroler Jägerverband steht als Körperschaft öffentlichen Rechts unter staatlicher Aufsicht und vertritt die Tiroler Jägerschaft mit über 16.000 Mitgliedern.

Berktold stellt Vertrauensfrage

In einer Aussendung des Jägerverbandes hieß es von Berktold, er wisse die überwältigende Mehrheit der Jägerschaft hinter sich und er werde weiter in aller Konsequenz und Gelassenheit die Interessen der vielen tausend Tiroler Jägerinnen und Jäger vertreten. „Deshalb werde ich noch in den nächsten Tagen eine Vorstandsbesprechung einberufen und dort die Vertrauensfrage stellen.“