Beide Leichen nach Hangrutsch geborgen

Nach dem tödlichen Hangrutsch auf die Straße zur Inzinger Alm konnten die Einsatzkräfte Montagmittag die zweite Leiche bergen. Bei dem Hangrutsch am Sonntag kamen zwei Inzinger im Alter von 24 und 31 Jahren ums Leben.

Ein etwa 70 Meter breiter Erdrutsch hatte am Sonntag ein Auto mit zwei Insassen unter sich begraben und die Straße verlegt. Der Leichnam einer jungen Frau konnte bereits am Sonntag geborgen werden. Die Bergeaktion musste Sonntagabend aber wegen der Dunkelheit und neuerlicher Hangbewegungen abgebrochen werden.

Schwierige Bergung

Am Montag wurde weitergearbeitet. Für die Einsatzkräfte war es ein schwieriger und belastender Einsatz. Während sie am Einsatzort waren, wurden die Schuttkegel beobachtet. „Sollte Gefahr sein, müssen wir sofort wieder abbrechen“, erklärte Einsatzleiter Roman Thaler am Montag. „Wir hoffen, dass wir das Zeitfenster nutzen können, um die Bergung abzuschließen.“

Der von den Erdmassen mitgerissene Pkw war auf dem Dach gelegen, weshalb die Einsatzkräfte zuerst die Bodenplatte aufschneiden mussten.

Montagmittag konnte schließlich das zweite Todesopfer, ein 31-jähriger Mann, geborgen werden. Sein Leichnam wurde mit dem Hubschrauber ins Tal geflogen.

Bergung nach Erdrutsch in Inzing

Thomas Figl

Großalarm für Einsatzkräfte

Der gewaltige Erdrutsch auf der Forststraße von Inzing zur Inzinger Alm kurz nach 13.00 Uhr löste am Sonntagnachmittag einen Großeinsatz von Polizei, Feuerwehr und Bergrettung aus. Nach mehrstündiger Suche wurde am frühen Abend zunächst Entwarnung gegeben. Nachdem der junge Inzinger und seine Begleiterin am Abend als abgängig gemeldet worden waren, nahmen die Einsatzkräfte die Suche mit Hubschraubern und Handypeilung jedoch wieder auf. Gegen 20.30 Uhr wurde das Fahrzeug schließlich gefunden, ein Hundeführer war als Erster bei dem Wrack. Für die beiden Insassen kam jede Hilfe aber zu spät.

Bergung aus verschüttetem Auto

zeitungsfoto.at

Die Bergungsarbeiten bei dem verschüttetem Auto

Verdächtiger Steinschlag vor dem Erdrutsch

Der Bürgermeister von Inzing, Kurt Heel, sagte gegenüber dem ORF Tirol, ein Mann von Hattingerberg sei talauswärts unterwegs gewesen und habe, nachdem er heruntergefallene Steine bemerkt hatte, die beiden aufgehalten und gesagt: „Fahrt nicht hinauf, es schaut nicht gut aus“, dann habe er keinen Kontakt mehr zu den beiden gehabt. In weiterer Folge habe man auch gehört, dass die Eltern des Mädchens und die Mutter des Burschen keinen Kontakt mehr zu ihren Kindern hätten und deshalb Schlimmes vermuteten.

Die Zufahrtsstraße zur Inzinger Alm ist bis auf weiteres gesperrt. Die rund 150 durch die Mure von der Außenwelt abgeschnittenen Gäste der Inzinger Alm wurden von der Feuerwehr über einen sicheren Weg nach Hatting begleitet.

Landeshauptmann verspricht Geld für Verbauung

Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) verspricht von Seiten des Landes Geld für die notwendige Verbauung zur Verfügung zu stellen. „Es wäre falsch, wenn man die finanziellen Mittel damit in Verbindung bringen würde, dass so etwas nicht passiert wäre. Denn niemand hat geglaubt, dass da eine Verbauung notwendig wäre. Das war für alle Experten überraschend“, sagte Platter am Montag in Inzing - mehr dazu in Heißel: „Erdrutsch war Ausnahmeereignis“.